Die Gesamte Tour

15.08.2022

Eine Woche noch

Wie es aussieht geht unsere Tour in einer Woche los. Es ist zwar noch kein Ticket eingekauft und Packpläne gibt es meines Wissens nach auch noch nicht, aber Vorfreude. Mit den Übernachtungen müssen wir noch gucken, wir haben gestern unsere erste Absage bei Couchsurfing bekommen, da wird noch weiter angefragt. Rucksäcke besitzen wir immerhin schon und die Route ist auch geplant, ein paar Flixbustrips müssen wir irgendwann noch kaufen und so aber das wird schon alles. Das Exitement steigt langsam aber sicher weiter.

Interrail wird super!

Abraham Lincoln

22.08.2022

Sodele, wir sitzen inzwischen nach einem Metronom und einem Schienenersatzverkehrbus im ICE mit den Bonsen nach Zürich, wo wir inzwischen sogar eine schnieke Unterkunft am Zürichsee haben. Voraussichtlich treffen wir uns auch noch mit meiner Tante zweiten Grades da und vielleicht sogar mit meinen Cousin zweiten Grades. Wir sind immer noch sehr gespannt auf die ganze Reise, bis jetzt habe ich auch nur meine Jacke vergessen, ansonsten ist wahrscheinlich alles mit. Die Unterkunft ist toppi.

23.08.2022

Heute sind wir das erste Mal außerhalb von Zuhause aufgewacht, was supi war. Zum Frühstück gab es Porridge und danch ging es in die Stadt, die wir gestern Abend schon entdeckt haben, nachdem wir uns mit meiner Tante, meinem Onkel und meinem Cousin zweiten Gerades zum Schwimmen am See getroffen haben. Bei Tag sah Zürich schon ganz anders aus, das superklare Fluss- und Seewasser ist dann noch mehr aufgefallen. Wir waren dann noch in einem super süßen Café, wo für nur 16 Franken zwei Eiskaffees und Croissants verdrückt wurden. Abends waren wir wieder am See und schwimmen, das Nudelkochen mit Gaskocher hat leider nicht geklappt, weil das Gas kurz vorm Kochen leer war und wir die Gaspatrone nicht dabei hatten. Zuhause gab es dafür 3 Engländer und 3 Pol*innen, mit denen wir uns beim Essen und essen machen nice unterhalten haben. Ja, wo wir in Como bleiben steht noch nicht fest, das wird spontan geschaut lol. Morgen ist jedenfalls um 11 Checkout und dementsprechend frühes aufstehen angesagt also gehts jetzt in die Heia.

24.08.2022

Mittwoch sind wir morgens noch in Zürich aufgewacht, Abends aber in Bergamo eingeschlafen. Wie kann das sein fragst du dich? Nun wir sind so aufgestanden, dass wir pünktlich um 11 Uhr aus dem Airbnb, was wunderbar war, auschecken konnten, nachdem wir noch unser allmorgendlichen Porridge verspeist haben. Paula hätte da fast ihre Ketten vergessen, Norbert hat die aber glücklicherweise noch gefunden und uns runter gebracht. Dann sind wir über Zürich weiter nach Como gefahren, wo wir eigentlich die Nacht verbringen wollten. Da ist leider alles scheißeteuer und so richtig überzeugt hat uns Como auch nicht, auch wenn der See mit den Alpen dahinter schon schön war. Da haben wir den Tag verbracht, so einen dicken Weißbrotfladen mit rotem Pesto in der golden hour am Seeufer verputzt und überlegt, wo wir übernachten wollen. Paula hat zum Glück in Bergamo ein Airbnb gefunden, das ganz erschwinglich war. Dahin haben wir uns dann auf den Weg gemacht und sind um 11 oder so angekommen nach einem sehr, well, interessanten Weg. Das gute Stück war einfach über so einem Riesensupermarkt und sehr neu gemacht und insgesamt ein bisschen sketchy, aber zweckdienlich.

25.08.2022

Es wurde um 9 aufgestanden, weil es in unserem Zimmer einfach soo warm war. Nach ein bisschen Porridge ging es dann direkt weiter nach Bergamo in die Innenstadt für 1,30€ p.P. (ich liebe Italien), heraus aus unserem Industrieviertel. Nach ein wenig Stadt Erkundung wurde sich mit einem veganen Croissant und einem Pistazienbrioch auf den Marmorvorsprung von einer schnieke kleinen Kirche gesetzt und das sehr gute italienische Trinkwasserbrunnenwasser getrunken. Dann ging es hoch nach Bergamo, Alter. Äh Bergamo Alta, hubs. Die 132 Höhenmeter haben sich schon bemerkbar gemacht, aber die Altstadt oben mit dem Marmortor war einfach richtig schön. Viele Häuser aus Naturstein, gelb oder orange Gestrichene und marmorne Kirchenfassaden oder Türme schmückten die Stadt, die so richtig typisch italienisch war. Da sind wir dann den ganzen Tag herumspaziert und haben die Stimmung (Vibe) und das gute Wetter genossen. Wir haben da irgendwie nichts mehr gegessen, auch wenn wir schon Hunger hatten, das war aber Alles wieder mal so teuer und das Focaccia, das wir dann eigentlich haben wollten, hat sie nur in so 750g Portionen verkauft. So sind wir nach einem Supermarktstopp mit 400g Tortellini und Zutaten für eine Gemüse-Tomaten-Sauce zu Hause angekommen und die bei einer Folge Stranger Things weggemacht. Da hat Paula wieder mal die Essensmenge unglaublich präzise eingeschätzt. Dann haben wir uns noch ziemlich müde nach Schlafmöglichkeiten in Bologna umgeschaut und basically nichts gefunden, was nicht super teuer war. Dann haben wir noch nach alternativen Städten gesucht und noch eine Absage von Couchsurfing kassiert und uns dann für das Ostello Bello Hostel in Genua entschieden.

26.08.2022

Heute gings weider von Bergamo nach Genua, bis 10 Uhr Check-out, supi. Ging aber voll klar und hat alles funktioniert. Das Hostel wurde gebucht und noch ein Couchsurfer hat abgesagt. Vom Bahnhof mussten wir dafür nur 4 Minuten gehen und das Hostel ist echt schön, mit verschiedenen Themen für die Etagen, einer fancy Küche mit gratis Nudeln, Reis und den Essentials (Ah, the essentials). Hatten ordentlich Hunger, also wurde Couscous eingekauft und ein bisschen Gemüse, das mussten wir uns aber gar nicht kochen, weil eine belgisch-marrokanische Lehrerin und ein französisch-tunesischer Typ auf Urlaub zu viel gekocht haben, sodass wir eine Willkommensnudelpfanne serviert bekommen haben. Mit denen haben wir uns dann auch noch ein wenig beim Essen unterhalten und Tipps zu Genua eingeholt, vorwiegend Essen, Restaurants und Orte außerhalb von Genua. Das waren jedenfalls voll die Lieben und haben sich auch erst gestern im Hostel kennengelernt. So sind wir nach der Stärkung auf durch die Stadt marschiert. Unsere Meinungen zu Genua gehen sehr auseinander, Paula würde eine 8 oder 9/10, ich nur eine 7 geben. Ich denke bei Genua jetzt immer erst an die dunklen Straßen, die 1,5 – 2 Meter breit waren, mit 10 stöckigen Häusern auf beiden Seiten und noch Gerüsten über den Straßen, die nach Pipi von ich weiß nicht wem oder was und Fisch und Fleisch und dreckiger Großstadt gerochen haben. Dass es gestern dann auch noch genieselt hat und der Himmel bedeckt war hat die Stimmung da nicht gerade verbessert. Ja, Paula denkt wohl eher an die hellen Straßen, die wirklich schönen Fassaden, Säulen, Gebäude und Brunnen und Malereien in allen möglichen Hauseingängen, an die leckeren Essensgerüche, wenn man durch die Straßen geht und an die süßen bunten Gässchen. Wir fanden den Tag gestern trotz der unterschiedlichen Meinungen über Genua beide schön, halt auf unterschiedliche Weise. Abends gab es dann endlich in einer gut mit Menschen gefüllten Küche Couscous mit Gemüse, eine Portion, die wohl eigentlich für 4 gedacht war lol.

27.08.2022

Das Wetter wird besser, hurra. Dafür beschwert sich mein Zukunfts-ich über unser Nicht-mitbekommen des überaus vorzüglichen Frühstücks im Erdgeschoss. Samstag gab es für uns nämlich wieder Porridge mit Banane und Pfirsich, was schon nicht schlecht war, aber auch nicht Ambrosia. Dann ging es kurz weiter durch die Stadt, weil wir auf die Waschmaschine warten mussten. Direkt danach haben wir uns dann Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Gemüse gemacht, was dann schon Ambrosia war. Dann haben wir bis 16:00 Uhr auf Waschmaschine und Trockner gewartet und dann ein paar Höhenmeter gemacht beim besteigen der Aussichtsplattform und des Quasi-aber-irgendwie-auch-so-gar-nicht-botanischen-Gartens. Von beiden Orten hatte man einen vortrefflichen Ausblick über die Stadt und die nice Kirchen und hübschen Gebäude und die klotzigen, hässlichen neuen Hochhäuser und il Mare, Mamma Mia. Endlich, waren waren wir doch schon fast eine Woche Unterwegs. Im Garten gab es sogar einen künstlichen aber hübschen Wasserfall. Im Anschluss daran ging es zu dem vom Französisch-Tunesier approveden Pizzalokal Da Luigi, dessen Besitzer erst Zuhause angefangen hat Pizza zu backen und dann seine eigene Pizzeria aufgemacht hat. Die war jedenfalls ebenso exquisit wie die Bekanntschaft, die wir mit zwei Münchner Interrailerinnen gemacht haben, die da gerade vor uns angefangen haben Pizza zu essen. Carina war sehr erzählfreudig und hat sich stolze 70% Erzählzeit ergattert, ihre Freundin Oli und Paula und ich haben uns die restlichen 30% sehr gleichmäßig geteilt. Vor dem nur 40minütigen Heimweg wurde sich dann noch ein Joghurt-Mangoeis geteilt, was einfach köstlich war.

28.08.2022

Die erste von 6 Wochen ist um und was war es für eine, wao ;)(the meme). Am Sonntag wurde jedenfalls das Frühstücksbuffet mit Croissants, Toast, Cornflakes, Früchten, Kaffee, Saft, Joghurt und sonst auch Allem, was das Herz begehrt entdeckt und genutzt. Danach fuhr der Zug nach Camogli irgendwie nicht um 11:07 Uhr, also wurde bis 12:07 Uhr gewartet. In Camogli angekommen fällt direkt die Bilderbuchigkeit auf, kleine Strässchen umgeben von dreistöckigen, hübschen, bunten italienischen Häusern. Beim weiteren Erkunden entdecken wir noch den Strand, den Hafen und die Hafenmauer und die Kirche, die leider geschlossen ist. Nach ein paar Fotos und dem Einsaugen der Atmosphäre auf der Hafenmauer gehen wir in das empfohlene Café, was von außen nicht sonderlich einladend aussieht, die Preise aber schon. Also wird sich mit zwei Latte Macciatos für 2,40€ an den letzten Tisch draußen gesetzt, von dem aus man das Meer sehen kann, fast so gut wie unten am Hafen wo wir bald danach unser Supermarkt-Focaccia essen sollten. Das Schwimmen danach war so schön, wie man es sich vorstellt, so in der Bucht mit den Häusern auf der linken Seite, den Klippen und den Bergen auf der rechten, dem Meer im Rücken und dem Sonnigen Himmel über einem. Dabei habe ich leider die Metallbefestigungen oder so in den Steinen in der Bucht übersehen und beide Füße ein bisschen angeschnitten. Das hielt uns aber nicht davon ab zurück zum Hostel nach Genua zu fahren, da unseren Willkommensaperol zu genießen und ein bisschen Proviant zu stibitzen und nach Menton zu fahren, wo sich abends in dem ebenso beschaulichen, wie gut gelegenen Zimmer noch die Farfalle mit Tomatensoße gemacht und auf dem Boden verspeist wurden.

29.08.2022

Menton. Schon beim Ankommen gehen wir durch einige schmale, steile Gässchen mit Stufen, nur so 1-2 Meter breit. An manchen Stellen muss man sich ducken, um nicht mit dem Rucksack oder Kopf an das Haus über der Gasse zu stoßen. Am Montag wollten wir eigentlich ein bisschen entspannt am Strand sein und vielleicht ein bisschen die Stadt angucken. Nun ja, nach Schokocroissants, Baguette und Pfirsich mit Meerblick vor der Kirche haben wir appearently bis 17 Uhr die Stadt entdeckt. Die bereits genannten Gässchen ziehen sich durch quasi die ganze Altstadt, viel den Berg hoch, bis zum etwas heruntergekommen Friedhof ganz oben. Die zu sehen war jedenfalls eine Augenweide, jede Straße sieht da aus wie ein Pinterest Pin oder (für die alten Leser), wie eine Postkarte. Zwischendurch blitzt immer wieder das Meer zwischen den Häusern durch, einfach herrlich. Durch das viele Treppensteigen hungrig geworden wurde sich dann ein Tomaten-Mozzarella-Baguett zusammengekauft nach ausgiebigen Preisvergleichen der beiden Supermärkte. Das bestimmt 50cm Baguette hat uns jedenfalls beide hinreichend gesättigt. Danach musste es natürlich noch an den Strand gehen, es war dann zwar leider schon keine Sonne mehr auf dem Wasser, vom Erlebnis was es aber sehr ähnlich zu Camogli, nur mit weniger Metall in Steinen, was sehr angenehm war. Nicht so angenehm war das Essen von unseren Pitadingens, für die haben wir uns noch Avo-cado, Tomate, Rucola und Zucchini gekauft, die Zucchini haben wir dann sogar warm gemacht, trotzdem waren die Pitas so kacke, dass die direkt gebrochen sind und so war das Essen auf der Buhne im Dunkeln nicht so nice wie geplant aber trotzdem ein Erlebnis.

30.08.2022

Heute war ein Strandtag geplant und den gab es auch nach Frühstück, ein bisschen Rumgetrödel in Menton und Nudeln mit Pesto und Rucola. Es war dann auch noch die Sonne draußen und es war dementsprechend wahrscheinlich eine gute Idee uns einzucremen. Das Schwimmen im Meer war dann noch besser als am Vortag, trotz des Salzwassers in den Nasennebenhöhlen. Wir haben sogar nicht nur ein bisschen rumgeplantscht sondern sind richtig ein bisschen geschwommen, wie richtige Erwachsene. Trotzdem war es ganz praktisch, dass man überall in der Bucht stehen konnte lol. Bis der Himmel dann zugezogen ist haben wir dann noch gelesen, gehäkelt und Clash of Clans gespielt. Zum Abendessen gab es dann wieder Tomaten-Mozzarella-Baguett, diesmal sogar noch mit Hummus, was das game noch mal upgestepped hat. Dabei sind wir ziemlich gut zwischen den Schauern immer draußen gewesen. Danach gelüstete es mir dann nach Joghurt, also haben wir noch eine kleine Abendliche Reise zum Supermarkt gemacht und auf dem Rückweg den Regenschauer nicht so gut umgangen und mussten eventuell ein bisschen im nassen joggen.

31.08.2022

Menton geht zu Ende. Wir sollten um 11 auschecken und haben um Punkt 10:58 Uhr das Zimmer verlassen. Da gefühlt nur ein Zug von Menton nach Montpellier fährt haben wir uns nach einem weiteren Baguettekauf auf 12:14 Uhr zum Bahnhof begeben. Die lockeren 6 Stunden gingen ganz gut um, wir hatten auch in allen Zügen Sitzplätze und kein Zug kam zu spät, noch immer nicht. In Montpellier war unser Airbnb glücklicherweise nur 3 Minuten von Bahnhof entfernt, sodass wir sehr zeitnah nach der Ankunft duschen konnten, was für ein befreiendes Gefühl. Der gute Clement, dem die Wohnung gehört, war überaus freundlich und wohnt auch weiter in der Wohnung, während wir da sind, spricht allerdings nur sehr schnelles Französisch, was auch Paula nicht wirklich verstehen kann und nicht Englisch, obwohl das, von dem bisschen was wir gehört haben, bestimmt besser ist als das von 75% unserer Englischmitkursler in der Oberstufe. Nach dem Ankommen wurden jedenfalls trois couleur Fusili mit Pesto und angebratenen Pilzen auf dem 0,4*1m Balkon verspeist, welche fantastisch geschmeckt haben. Wir waren dann schon ziemlich fertig vom Tag und haben nur noch den Blick aus unserem Fenster auf den Abendhimmel und die gegenüberliegende Häuserfassade und die Menschen, die in den einzelnen Fenstern ihre eigenen Leben leben, genossen. Besonders der telefonierende Typ an seinem MacBook und ordentlich Zetteln auf dem Tisch, der während des Telefonats an so einem silbernen Spielzeug rumgespielt hat, wird in dem Lampenlicht in Erinnerung bleiben.

01.09.2022

Montpellier soll schön sein, sehr schön vielleicht sogar, mit vielen großen Sandsteinhäusern und sehr hell. Das galt es mit Haferflocken, Banane und Pflaumen im Magen zu überprüfen. Unsere Waschmaschine hat uns dabei wieder ein bisschen eingeschränkt, weil sie 2h50 brauchen sollte. Dass sie beim Verlassen der Wohnung „h2o“ angezeigt hat, gepiept hat und Drehgeräusche gemacht hat ohne sich tatsächlich zu drehen, sei normal, sagt Clement. Unser Weg in die Stadt ist ungefähr so kompliziert, wie der Weg zum Bahnhof, man muss einmal links abbiegen und dann geradeaus gehen, bis man da ist wo man hin will. Das haben wir auch gemacht und sind 2h50 durch Montpellier spaziert und können nun bestätigen, dass es in der Tat eine sehr schöne und sehr helle Stadt ist, die natürlich weitaus größer ist als Menton mit Straßen, auch in der Fußgängerzone, die gerne mal 8 Meter breit sind, aber auch mit kleineren Gässchen, hübschen begrünten Plätzen mit unglaublich vielen Cafés und Restaurants. Der Preis derselben scheint dabei auch proportional zu der Anzahl von denen zu sein, was für people on a budget natürlich super ist. Trotzdem ging es in ein Café, um beim Kaffeevibe nach Hostels oder so in Barcelona zu suchen. Der Chai Latte hat dann zwar auch 3,70€ gekostet, war aber auch echt nice und wir konnten ordentlich Menschen beobachten und quatschen. Stellt sich raus die Waschmaschine hat doch nicht so funktioniert und er hat die auf Schnellwäsche umgestellt, sie war dann jedenfalls fertig, als wir zurück waren. Nach weiteren Fusili, mit Tomatensoße diesmal, ging es wieder in die Stadt auf Kirchentour, weil die Beiden, die wir davor gesehen haben, wegen Bauarbeiten geschlossen waren. Abends hatten wir dann Sehnsucht nach Sushi, deshalb wurde sich nach ein bisschen Gesuche zu ordentlich Maki Rolls und ein paar California Crunch Dings getreated. Die waren echt überaus deliziös und ich mag jetzt glaube ich Ingwer.

02.09.2022

Nach einer zweiten Nacht auf viel zu polyesterigen Kopfkissen wurde dann ein entspannter Tag am See in so einem Park gemacht, an dem einfach alle locals gechillt haben, das war echt nice. Da wurde dann Tagebuch geschrieben, gehäkelt und wenig Clash of Clans gespielt. Da haben wir beide ordentlich progress gemacht und das Wetter und die Atmosphäre und alles war einfach richtig schön, so die Sonne und die geschäftige Umgebung mit Menschen aller Altersklassen und die Enten, die in dem Teich getaucht haben. Eigentlich wollten wir auch an den Strand, es sollte aber regnen, der Himmel war auch schon ein bisschen zu und wir hätten irgendwie 30 Minuten zu Fuß gehen müssen und hatten da nicht so Bock drauf. Dafür hatten wir Bock auf Brokkoli und der wurde sich dann abends gegönnt in einer Reis-Gemüse-Pfanne mit Tomatensoße. Mengenmäßig sind wir am Folgetag davon auch noch satt geworden, aber das hat auch kalt in Port-Bou noch geschmeckt. Zum Essen wurde dann auch noch das Hostel in Barcelona gebucht, ein Zwölferzimmer, es wird interessant.

03.09.2022

Unser Zug fährt um 12:54 Uhr und wir wollen das diesmal entspannt hinbekommen ohne viel zu eilen. Nach dem Wecker um 9 wird fix gepackt und sich dann mit Baguette und Croissant aus der Boulangerie eingedeckt und ebendies mit Hummus hinter der einen Kirche verspeist, um danach gestärkt in dem Dr Martens-Store Schuhe anzuprobieren. Da arbeiten irgendwie nur Leute mit gefärbten Haaren, coolen Frisuren und natürlich dicken Dr Martens. Paula hat da die Mokassins anprobiert und sehr zu unserem Bedauern nicht gekauft (die drippigkeit derselben ist einfach unbeschreiblich) :(. Von Dr Martens könnten wir jedenfalls beide sehr viele Schuhe besitzen ohne Ihnen leid zu werden. Vor der Weiterfahrt haben wir uns dann noch umgezogen und so und mussten wieder sehr zum Zug eilen. Da haben wir dann auch gleich mal keine Sitzplätze bekommen und es hat dann ein bisschen gedauert, bis wir mit zwei anderen deutschen Interrailern in einem vierer saßen, die auch nach Barcelona wollten. Judith war davor schon in Amsterdam und zwei Tage stoned und hat da sehr leckeren Schokokuchen gegessen, der natürlich unabhängig vom Gras einfach lecker war. In Portbou hatten wir dann 40 Minuten Umstiegszeit und haben da besagten Gemüsereis gegessen, um dann weiter in einem sehr vollen Zug nach Barcelona zu fahren. Da war ich schon ziemlich fertig und habe die Fahrt über vorwiegend gedöst. Vom Bahnhof aus mussten wir dann 15 Minuten zum Hotel laufen. Das Zwölferzimmer da ist ungefähr so nice wie das restliche Hostel. Also BOMBASTISCH. Wir hatten irgendwie nur noch Reis und haben dann nach Supermärkten geguckt, um halb 11 an einem Samstagabend ist das aber sogar in Barcelona schwierig. So haben wir uns bei TooGoodToGo eine peruanische Überraschung bestellt und Fisch auf Reis und Kartoffeln erhalten, was lecker aber nur genug für einen war. So sind wir weiter hungergrummelig durch die Stadt gelaufen, ich war davon wohl etwas mehr betroffen als Paula. Nach zu viel Zeit ist es dann auf Focaccia hinausgelaufen, das wenigstens schön vor der Basilica Santa Maria gegessen wurde neben einem wild rummachenden Paar, auf dessen Getränke wir sehr neidisch waren, weil das Leitungswasser auch hier nicht gut schmeckt. Abgesehen von der Intervention unserer Bettnachbarn, die um halb 4 lautstark festgestellt haben, dass sie jetzt wohl jeder hassen wird, weil sie um halb 4 laut im Zimmer sind, haben wir doch relativ schlecht geschlafen.

04.09.2022

Zwei Wochen sind um und es fühlt sich an, wie zwei Tage und zwei Monate gleichzeitig. Wir waren jetzt schon in so vielen Städten in einigen Ländern mit so unterschiedlichen Sprachen und haben uns schon so an das Reisen gewöhnt und sind doch immer wieder baff davon. Wir wissen inzwischen was über- und unterdurchschnittliche Kilopreise für verschiedene Gemüse und Obstsachen sind, merken, dass man für einen Cappuccino und ein Croissant manchmal drei Tage normal essen könnte und dass Städte doch sehr unterschiedlich groß sein können. Während 10 Minuten in Menton viel sind, brauchen wir die in Montpellier schon in die Innenstadt. In Genua sind die horizontalen Entfernung nicht so signifikant im Gegensatz zu den vertikalen und in Barcelona ist man nach 45 Minuten immer noch nicht weit gekommen. Es ist aber cool zu merken, wie man Entfernung, Preise und Zeiten dann wahr- und hinnimmt. Naja, nach relativ viel Zeit im Bett und wenig gutem Schlaf haben wir uns dann morgens mit dem gleichen Problem konfrontiert gefunden, in einer so wunderbar christlichen Stadt wie Barcelona schließen am Sonntag natürlich auch alle Supermärkte, die nicht nur Wein, Chips, eingelegtes Gemüse und Fertigsuppen haben. Also haben wir uns mit günstigem Baguette, Schokocroissant und Äpfeln an den Arc de Triomf gesetzt und uns danach den Park dahinter angeschaut. Der ist echt ziemlich groß, mit einem See und einer Halbinsel mit Banken darin, einem Riesenwasserfallkonstrukt mit so Statuen und riesigen Wasserspeiern und Menschen, die Samba oder so zu Musik tanzen ganz oben. Neben dem Wasserfall konnte man nämlich zu flache Treppenstufen hoch steigen und das dann von oben bewundern. Für das Mittagessen waren dann Nudeln mit Tomatensoße und für das Abendessen Burritos geplant, zum Glück haben wir in unserer Küche eine Einzelelektroherdplatte gefunden und genau einen Topf. Das hat auch sehr convenient funktioniert. Auf Carina’s Empfehlung sind wir dann die Fahrt nach Sevilla reservieren gegangen, das ging sogar in einem nur 12 Minuten entfernten Bahnhof. Ein bisschen durch die Stadt schlendern hat uns dann zum Hafen gebracht, wo so echt viele Schiffe und so lagen. Da wurde ein bisschen auf einer zu schrägen Metallbrüstung gechillt, die unsere Oberschenkel ein wenig strapaziert hat. Aufgrund von Kuchenlust wurde sich dann an ein paar Google-pasticceriervorschlägen langgehangelt, bis erst ein 2€ Cappuccino und dann ein Muffin und ein quasi-Croissant mit Vanillecreme auf den Stufen vor der Kathedrale verspeist wurden, während ein Gitarrist ungefähr alle Klassiker gespielt hat, was sich sehr gut in die sehr geschäftige Atmosphäre eingepasst hat, die sich auch überaus gut für Outfit-Bewertungen geeignet hat. Auf dem Heimweg haben wir dann noch zufällig eine Kunstausstellung gefunden, in der man sich kostenlos ziemlich coole Kunstwerke angucken konnte, so auf Leinwand oder auch Plastiken oder Assemblagen. Viele davon waren zum Thema Wildnis, es gab aber auch Portraits und Abstraktes. Ziemlich fertig wurden sich danach abends noch die Burritos gemacht, was ich auf einer einzelnen Herdplatte mit einem Topf durchaus als Kunst bezeichnen würde, und auf der idyllischen Dachterrasse beim angenehm lauten Rauschen der 4 Klimaanlagenaggregate genossen.

05.09.2022

Nach dem Angebot Papas uns in die Sagrada Familia einzuladen war das für heute geplant. Davor sollte es noch auf den Markt und Flohmarkt gehen mit Essen zwischendurch. Auf dem Markt waren wir auch, der war einfach so RICHTIG voll, man musste sich so überall langquetschen und die Stände waren alle so 6*3 Meter groß und dann voll mit Früchten, Brot, Fisch, Gebratenem und Frittiertem, Süßigkeiten, Kandiertem Kram und Smoothies. Das war an sich echt toll, da konnte man gefühlt alles essbare kaufen, war aber auch relativ teuer. Die Atmosphäre war halt sehr marktig und so, der Geruch aber leider auch, je nachdem in welcher Ecke man war mehr oder weniger. Zum Weggehen hat uns eigentlich der eine Fleischerstand bewegt, von dem aus uns ein enthäuteter Schafskopf zwischen bleichen Schweineunterschenkeln angelächelt hat, so richtig mit Augen und Ohren. Da war dann auch unser Appetit weg irgendwie. Das mit den Nudeln im Hostel hat dann nicht geklappt, weil die Herdplatte da unerlaubterweise war und sie „keine Küche haben dürfen“, obwohl das der einzige Grund ist, warum wir in das Hostel gegangen sind. So sind wir ein recht frustriert Richtung Carrefour gegangen und haben das amateurig zusammengestellte Frischkäse-Gurke-Baguette auf dem Weg zur Sagrada verspeist. Ein wenig gestresst aber erst mal gesättigt da angekommen sind wir direkt in die Kirche gewandert, deren Fassade über dem Eingang schon beeindruckend ist. Ich werde die jetzt nicht richtig beschreiben, es war aber eine krasse Erfahrung die Dimensionen der Kirche und die Kunstfertigkeit, die da drin steckt, zu sehen. Mit dem Audioguide haben wir uns dann sogar ein bisschen gebildet. Es war jedenfalls eine sehr eindrückliche Erfahrung, auch wenn wir das Gebäude von außen doch ein bisschen klumpig finden, weil alles so viel auf einmal ist, war trotzdem ein Gaudi dagewesen zu sein. Nach einer Recht enttäuschenden TooGoodToGo Erfahrung haben wir uns dann wieder 20 Minuten zurück in den Park begeben und haben da entspannt und so, ich war irgendwie schon den ganzen Tag ziemlich passiv und kraftlos und das wenige Essen und das viele Laufen haben das nicht gerade besser gemacht. Im Park die Atmosphäre und die Musik der Musiker am übernächsten Baum genießen war trotzdem gut. Vor den Campingkochernudeln auf der Dachterrasse haben wir noch fürs Frühstück morgen eingekauft und danach Noch ein Slice of Pizza und je einen Pfirsich für 55,5 Cent gegessen. Das haben die davon, wenn sie die Herdplatte wegräumen.

06.09.2022

Ein bisschen besser geschlafen habend sind wir an diesem Tag gestartet, nach den morgendlichen Haferflocken mit Leitungswasser und Früchten haben wir uns dann auf zur Second Hand Meile gemacht, weil wir uns gegenseitig Outfits raussuchen wollten, kaufen können wir ja aus Platzgründen eh nicht. Auf dem weg sind wir dann an einem Sushi Laden vorbeigekommen, an dem vorne „12,95€ All you can eat Buffet“ stand, was uns sehr intrigued hat. Es wurde dann aber erstmal die Läden ausgecheckt, von denen die meisten leider ziemlich ramschig waren. In einem sehr vielversprechenden haben wir uns dann Jeans-Beige-Kombioutfits erstellt und beide Sachen gefunden, die wir gerne mitgenommen hätten. Vielleicht werden sich ja Zuhause dann komplett neue Outfit gegönnt, mal sehen. Dabei haben wir uns dann dazu entschieden das Buffet zu Probieren, weil das Angebot einfach wirklich richtig gut ist. Und lassen Sie mich so viel sagen, es hat sich gelohnt. Wir haben irgendwie 16 Sachen bestellt, so von Algensalat (4) über frittierte Garnelen zu ziemlich viel Sushi, das dann auch frittiert und mit Soße und mit allem war. Nur den Ingwer habe ich ein bisschen vermisst. Wirklich echt sehr gut gesättigt haben wir uns dann nach einem Hostel-Zwischenstopp auf den Weg zum Strand gemacht, der nur 20 Minuten zu Fuß weg war. Es war dann schon relativ später Nachmittag und am Strand wurde die Sonne schon langsam rar, wir haben uns dann nach ein bisschen Gelese das letzte Mal auf Interrail ins Mittemeer gestürzt. Man könnte auch sagen wir sind ins Mittelmeer gestürzt, die Wellen waren nämlich so 2 Meter hoch und beim reingehen haben einen die gebrochenen Wellen schon sehr mitgezogen, erst zum Strand und dann ins Meer. Nach dem Abpassen von klein genugen Wellen, um nicht auf den Kies geslapped zu werden, haben wir uns dann ins tiefere Wasser gewagt. Die ungebrochen Wellen sind auch sehr viel harmloser, sodass es da sehr entspannt war. Trotzdem hat uns die ein oder andere Welle, die ein bisschen früher gebrochen ist mit viel Kies und Wucht zurück an den Strand gespült, was immer ein bisschen ehrenlos war (wallah), weil nach einer großen Welle meistens noch so drei andere kamen, sodass man beim Aufstehen erst von der zurückommenden ersten Welle, dann von der ankommenden zweiten, dann von der zurückommenden zweiten und dann von der ankommenden dritten Welle mitgenommen wurde mit dem bereits erwähnten Kies, sodass man sich 20 Sekunden lang wie ein selbstfahrendes Auto mit abgeklebten Kameras in einem Tornado gefühlt hat. Das hat aber sehr viel Spaß gemacht und so sind wir einige Zeit rumgeschwommen und mit dem kommenden Schatten erst aus dem Wasser gegangen. Nach ein bisschen mehr Gelese auf einer Brüstung sind wir nach einem Tortellinieinkauf zurück ins Hostel gegangen, und haben uns die da mit Wasserkocherwasser und passierten Tomaten zubereitet. Nach der Verspeisung wurde dann mit Rieke und Sofia Lügen gespielt, die beide am nächsten Tag um 5 nach Marseille fahren wollten.

07.09.2022

Barca geht zu Ende. Unser reservierter Schnellzug geht erst um 15:45 Uhr, deshalb haben wir noch fast den ganzen Tag. Das Gepäck können wir nach dem 11 Uhr Check-out für 3€ im Gepäckraum lassen und decken uns danach für den Tag mit Essen ein, die 3 Baguettes für 1€ und die 420g 😉 Hummus für 2€ waren einfach Schnapper sondergleichen. Irgendwie war es dann nach dem Baguettemachen und -essen schon wieder 14:20 Uhr. Hier möchte ich noch kurz von dem Paar auf der Bank gegenüber links erzählen, die hatten nämlich eine schöne Zeit und haben sich recht vollmundig geküsst und dabei ein klein wenig so ausgesehen, als ob sie sich gegenseitig sehr genüsslich essen würden. Naja, nach dem Gepäckabholen war es dann jedenfalls so spät, dass der Zug, mit dem wir zum Schnellzugbahnhof wollten, sehr abgefahren war. Die freundliche Bahnmitarbeiterin hat uns dann aber einen anderen gezeigt, der es auch getan hat. Beim Flughafenähnlichen Sicherheitscheck haben wir dann herausgefunden, dass Gaskocher auf Schnellzügen durchaus nicht gestattet sind. Da gab es auch keinen Weg drumherum, der freundliche Bahnmitarbeiter war „so sorry“, der Gaskocher dann aber trotzdem weg. Das war ein ganz schöner Schlag, nicht nur wegen des materiellen Werts, sondern auch, weil der uns schon in der ein oder anderen Situation eine warme Mahlzeit beschert hat, die es sonst nicht gegeben hätte und das auch in der Zukunft noch hätte tuen sollen. Die Zugfahrt war wenigstens entspannt und die 5h30 gingen ganz gut um, das war dann auch das Mindeste. Unsere Wohnung haben wir dann mit Bus erreicht und so 35 Minuten Fußweg gespart und da angekommen festgestellt, dass die einfache richtig luxuriös ist für unsere Verhältnisse. Richtig mit Herdplatten, Dusche, Kühlschrank, mehreren Handtüchern, Klimaanlage, Salz, Öl (shout-out an meine Schwestern), Gewürzen und einer Waschmaschine. Das würde auch alles noch genutzt werden. An dem Abend allerdings nur der Herd für die tricolor Pipe Doppia Rigatura und die Tomatensoße, die ich vielleicht nicht in dem Metallblumentopf auf den Induktionsherd hätte stellen sollen, weil der dann sehr bald „EA“ angezeigt hat. It’s anscheinend not in the game.

08.09.2022

Sevilla, bitte seˈwi.ʎa aussprechen, haben wir schon beim Ankommen in der Nacht für schön befunden. Am nächsten Morgen hat Paula dann um das Frühstück aus Müsli und Brötchen ein paar Sehenswürdigkeiten rausgesucht, die wir dann im Laufe des Tages angeschaut haben. Sevilla ist praktischerweise in 30 Minuten durchquerbar. Unsere Wohnung liegt ziemlich zentral und nah am Aldi und an einer Einkaufstraße, die direkt in die Stadt führt. So haben wir erst mal die Stadt erkundet und die schönen Häuser und die größeren Gebäude, wie die Kathedrale von Sevilla, bewundert, die früher mal eine Moschee war, in der man noch den maurischen Baustil erkennen kann. Beeindruckend in anderer Weise war noch der Real Alcazar de Seville, wo irgendwie Royals ihren Sitz haben, in dem Park waren nämlich Bäume. Also nicht so Bäumchen sondern welche mit so 10 Metern Stammumfang. Außerdem gibt es viele schöne Plätze mit irgendwelchen Statuen in der Mitte und zwischen den Einkaufsmeilen auch kleinere Strässchen. Auffällig waren immer wieder hübsche Türmchen mit entzückenden Dächern, generell findet man in der Stadt sehr viel glasierte und angemalte Backsteine, die richtig kunstfertig sind und so casually verbaut wurden. Besonders ist das beim Plaza de España, der ein riesiges Halbrundes Gebäude mit vielen bunten Brüstungen, einem Wassergraben und einem Brunnen in der Mitte ist, aufgefallen. Weil es schon wieder Mittag war wurden sich dann nach einer kleinen Diskussion nicht überbackene Nudeln gemacht, um danach weiterspaziert, jetzt aber zum Fluss Guadalquivir, dessen Name ich gerade nicht nachgucken musste. Das wo wir waren, war appearently nur so ein Seitenfluss oder so von dem, war aber trotzdem schön und wir mussten uns sehr zurück halten nicht rein zu springen. Da waren wir dann vor der Stierkampfarena und dem Torre del Oro, die entweder zu waren oder Eintritt gekostet haben. Um den Tag abzurunden sind wir dann noch auf Empfehlung von Elias Pizza essen gegangen und ich kann sagen, dass die Familienmargarita eine gute Idee war. Die wurde unter den Shrooms of Sevilla verspeist bei ebenso vorzüglicher Konversation.

09.09.2022

Heute ging es erst recht spät los, wir haben wieder wie üblich gefrühstückt und sind los, um ein bisschen in einem Café oder so zu entspannen, Tagebuch und Blog zu schreiben und mal nicht den ganzen Tag durch die Stadt zu laufen. Wir haben auf dem Weg zum Fluss ein bisschen rumgeschaut, aber irgendwie nichts gefunden. Am Fluss haben wir uns dann der Sonnenhitze entfliehend auf eine Bank unter einem Baum gesetzt, das war aber sehr unpraktisch, auch weil es halt keinen Tisch zum drauf schreiben gab. Also sind wir weiter durch die Sonne und haben ein nices Café aufgesucht, das zwar überraschenderweise ein bisschen an einer Straße war, aber gegenüber von einer Kirche und mit Stühlen unter Schirmen und Bäumen. Außerdem hat der Cappuccino nur 1,50€ gekostet und war echt lēker schmēker. Da haben wir dann irgendwie 2 Stunden lang geschrieben und noch das dritte Schokocroissant vom Frühstück gegessen. Die Atmosphäre da war sehr locker und entspannt und so sehr im Tag lebend irgendwie. Da es im letzten second hand Laden so schön war haben wir noch einen aufgesucht, der sogar noch second-hand-ladiger war, so ziemlich voll mit vielen verschiedenen Sachen, nicht so richtig sortiert aber mit Atmosphäre. Da haben wir dann verschiedene Hemden, Hosen, Jacken und Caps anprobiert, wieder behaltenswerte Sachen gefunden und wieder traurig nichts gekauft. Besonders hinterhertrauern werden wir der dunkelbeigen Hose von Paula und der Schwarzen Fransenlederjacke von mir. Da langsam Hunger aufkaum haben wir uns auf unserem Weg zum Sevilla Museum of fine art nach Tapasläden umgeschaut und ein paar mehr oder weniger ansprechende gesehen. Vorher sollte es aber noch ins Museum gehen, in dem sehr viele sehr große Gemälde hängen, an denen sich Herr Ebeling wahrscheinlich glücklich analysiert hätte. Die Formate waren sich alle so 4*5 Meter oder so. Das war sehr beeindruckend, die erste Ausstellung war nur von Murillo oder so aus einer Kapelle und das war schon echt viel, auch so mit Erklärungen und so, das war sehr spannend, auch wenn wir beide fast alle Bilder für nicht wirklich schön aber beeindruckend befunden haben. Im Anschluss daran waren wir noch in der permanenten Ausstellung, die im gleichen Gebäude, aber nicht in einer in eine Kunstgalerie umgebauten Kirche war. Da gab es dann noch mehr Kunst auf zwei Etagen aus 4 Jahrhunderten, Gemälde, Skulpturen, Bronzen oder so Silberarbeiten. Das war mir ein bisschen viel und wir haben da auch schon 8 Stunden lang nichts mehr richtig gegessen, was auch auf meine Motivation geschlagen hat. Ich war gegen Ende auch nicht mehr richtig aufnahme- und genussfähig im Gegensatz zu Paula. Irgendwann waren wir dann endlich fertig mit der Galerie und haben uns Tapas in der Stadt, aus der dieselben kommen genehmigt. Der Laden war auch an einer nicht schlecht befahrenen Straße, wir konnten aber wenigstens draußen sitzen, drinnen war es nämlich ziemlich ungemütlich. Die Tapas waren jedenfalls recht günstig und lecker, besonders die Kichererbsen mit Spinat finde ich, aber nicht die besten, die Paula je gegessen hat.

10.09.2022

Unser Bus fährt um 8:10 Uhr, wir laufen 15 min da hin und sollen 15 min vor Abfahrt da sein. Also wird um 6:30 Uhr aufgestanden, Frühstück haben wir gestern schon gekauft. Wir haben nichts in der Wohnung vergessen, das Ladekabel von Paula wurde kurz vor dem Schließen der Tür noch gerettet. Nachdem wir den Flixbus fast nicht gefunden haben, weil der nicht grün und die Standortangabe sehr vage war, haben wir das dann doch getan und sind fast ohne Panik eingestiegen und gefahren. Die Fahrt war sehr unspektakulär und hat uns beide mit mehr oder weniger guten Assoziationen an Lloret (ʎoret) erinnert. Diesmal waren wir aber anstatt von 26 Stunden nur 4 oder so unterwegs. Eine halbe Stunde zu früh in Lagos (Lagosch) haben wir uns nach kurzer Orientierungsphase auf den ebenso kurzen Weg zum Island Hostel begeben. Der Check-in ist erst 15 Uhr, 4 Stunden nach unserer Ankunft, wir wollten aber schon mal unsere Sachen da ablegen. Die Tür war aber zu und die Rezeptionstelefonnummer wurde nicht angenommen. So haben wir wenig erfreut auf der Stufe vor dem Hostel gewartet, bis Chloe uns die Tür aufgemacht hat und meinte, dass wir unsere Sachen natürlich schon mal in den einen Raum mit Sofa legen können. Da wir quasi nur für den Strand in Lagos waren haben wir dann gleich unsere Badesachen angezogen, die deutsche Sonnenmilch eingepackt und sind zum Strand gestepped. Paula hat da gleich einfach mal den schönsten rausgesucht, das sind so 4 nebeneinander, die von so Felsdingern getrennt sind, in denen unten so Tunnel sind, durch die man zwischen denen wechseln kann. Nach einer Stärkung aus Bratkartoffeln und Brötchen aus dem Spar haben wir uns dann an das Wasser gewagt. Da das ja Atlantikwasser ist hat das auch eine dementsprechende Temperatur, auf der einen Webseite habe ich 18°C gelesen. Hat sich eher wie 18°K angefühlt, die Füße taten nach 4 Wellen schon weh. Trotzdem sind wir auf einen kurzen Schwimm ins Nass gehopst. Natürlich gleichermaßen überzeugt und ich nicht nur, weil Paula sehr überzeugt meinte, dass sie da jetzt einfach reinläuft. Nach 2 Minuten und am ganzen Körper brennender Haut haben wir uns dann wieder ins Trockene begeben. Das Trocknen war sehr angenehm und die Sonne auf der Haut auch. Wir lagen dann erst in der Sonne, wieder trocken wurde es dann aber sehr bald auch sehr warm, also sind wir in die Nachbarbucht in den Schatten umgezogen. Dann wurde zu allererst das Zimmer ausgecheckt, das neben den Betten so 3m² Platz hatte, von denen einer von dem Öffnungsbereich der Tür verbraucht wurde. So wurden die Sachen zum Teil auf dem Bett, zum Teil in dem Locker und zum Teil im Rucksack in dem Raum vor unserem Zimmer verstaut. Der Raum war, ebenso wie der fast als Lounge bezeichenbare Raum mit 90° Ausblick und dem Balkon im dritten, unserem, Stock sehr entspannt eingerichtet und regelrecht gemütlich. Auch die Küche, die wir nach einem Einkauf für tricolor Riesenfusili mit Tomatensoße getestet haben war sehr zu unserer Zufriedenheit ausgestattet und sauber. Toppi. Was nicht zu unserer Zufriedenheit war, waren die dann gekochten Nudeln, was zu Teilen daran gelegen haben mag, dass ich das fälschlicherweise als Salz identifizierte Natron in ordentlichen Mengen in das Nudelwasser und die Soße gegeben habe, wodurch beides ein wenig seltsam geschmeckt hat, auch das zu viele Chilipulver konnte da nichts mehr retten. Da sich unsere Münder und Mägen danach ein wenig ungut angefühlt haben, haben wir uns für eine Abendliche Fruchtsuche in der Innenstadt entschieden. Die war schön, weil in Lagos abends echt was los ist und die Stadt einfach schön aussieht. Wir haben mehrere StraßenmusikerInnen gesehen und schließlich auch einen Laden, der Früchte verkauft. Die fehlenden Preisschilder haben uns da zu 1,20€ Pfirsichen versucht, was zu leichter Verärgerung geführt hat. Trotzdem wurden die dann auf der Hafenmauer mit Blick auf den Mondschimmer auf dem Atlantik verspeist.

11.09.2022

Der einzige vollständige Tag in Lagos wurde gut erholt, trotz beachtenswerter Lautstärke in der Nacht, mit krossen Brötchen und Knoblauch-Schnittlauch-Frischkäse, sowie Schokocroissants auf der Dachterrasse begonnen. Da das Wetter schlechter werden sollte sind wir dann wieder an den Strand, um die letzte Sonne zu genießen. Vor der waren dann leider Wolken, sodass wir uns nicht noch mal ins Wasser gewagt haben. Stattdessen wurde klassischerweise gehäkelt, gelesen und wenig Clash of Clans gespielt. Zwischendurch kam sogar immer wieder die Sonne durch, sodass sich wenigstens das eincremen gelohnt hat. Nach der zweiten Hälfte tricolor Riesenfusili ohne Natron, was eine Geschmacksverbesserung von 897% dargestellt hat, ging es dann mit Banane über den Strand. Also nicht über den Strand, sondern darüber. Also weiter oben, nicht im Sinne von überqueren. Da gab es nämlich die bereits im gestrigen Beitrag gezeigten Klippen/Steine. Über die konnte man auf mehr oder weniger Vertrauen erregenden Wegen spazieren und sich die Strände und Klippen von weiter oben anschauen. Das war sehr spektakulär und insbesondere die im Wasser freistehenden Felsnadeln, sowie die Felswand, die die Klippen bildet, wirkten schon fantastisch. Auch das recht bewölkte, windige und dadurch auch frische Wetter haben dazu beigetragen. So war das Bananenverspeisen geradezu märchenhaft, die Bananenverspeisaussicht wird wohl so schnell nicht getoppt werden. Da wurden dann, wie 37 andere Personen auch, Fotos gemacht, von uns (siehe unten), sowie der Landschaft. Auf dem Heimweg sind wir noch die Treppe zu einer weiteren, abgeschlossenen Bucht hinuntergestepped und haben das Meer und die Felsformationen genossen. Das hat das ganze Erlebnis echt unvergesslich gemacht. Zuhause wurden dann zum abrunden des Tages Bratkartoffeln mit Gemüse gekocht, die einfach bombastisch geschmeckt haben, auch wenn die Kartoffeln recht weich waren, weil sie nicht, wie von Paula vorgeschlagen, in Scheiben sondern in von Noah vorgeschlagenen Klumpen gebraten wurden. Nach dem unvergesslichen Festmahl wurde vor dem Schlafen gehen noch die vorletzte Folge Stranger Things angefangen.

12.09.2022

Die Reservierung für den Zug nach Lissabon wollten wir eigentlich gestern kaufen, sind dann aber heute nach dem Frühstück zum Bahnhof auf der anderen Kanalseite gelaufen und konnten die günstige Reservierung problemlos erwerben. Vor der Abfahrt habe ich mir noch einen Kaffee gewünscht, sodass wir bei leichtem Nieselregen zum Tiger Coffee gegangen sind, wo nicht nur ein 0,4er Latte Macciato konsumiert, sondern auch ein Karottenkuchenstück geteilt wurde. Eigentlich wollten wir dann noch für die Fahrt einkaufen, nachdem wir unsere Sachen aus dem Hostel geholt haben, das war uns dann aber zu knapp. Eine gute Entscheidung, wie sich zeitnah herausstellen sollte. Der dezente Nieselregen hat sich auf dem Zumbahnhofsweg dann nämlich exponentiell zu einem Platzregen entwickelt, was für Noah ohne Regenjacke und Paula ohne Raincover für den Rucksack eher ungünstig war. Mein Raincover habe ich dann unter so einem Zelt auf dem Weg drüber gemacht, was unsere Englischen Mitzeltler sehr zu erheitern gescheint hat. Wir sind dann die restlichen 10 Minuten des Weges, wenigstens ohne Zeitstress diesmal, zum Bahnhof gegangen, nur um da sehr nass in einen sehr vollen Zug nach Tunes zu steigen, in dem wir im 6m² Fahrradabteil mit 10 anderen Platz gefunden haben, 4 davon deutsche InterrailarInnen. An einem Stopp müsste der Engländer raus, weil er irgendwie Fahrräder verkauft hat, die Frau von dem, der die gekauft hat hatte einfach so einen 2m Radius Sonnenschirm als Regenschirm dabei, ja Moin. Nach einer Stunde nassem Stehen im Zug und einer weiteren Stunde nassem Stehen am Bahnhof konnten wir dann auf unsere reservierten Plätze nach Lissabon. Da haben wir, vor dem Versuch ein Metro/Busticket zu kaufen und den Weg zu unserem Hostel herauszufinden, noch den Rajo in der Nachmittagssonne bewundern dürfen, was sehr eindrucksvoll war. Am Bahnhof haben wir uns dann noch vorübergehend mit Gebäck eingedeckt, um meine Apathie vorzubeugen und mein Piepen im Ohr wegzubekommen. Im Hostel angekommen, was unglaublich seriös, sauber, organisiert und gemütlich aussieht, haben wir trotz fehlender E-Mail des Hostels problemlos einchecken können. Unser Achterzimmer ist sehr entspannt, wir haben voll hohe Decken, große Fenster und einen Balkon. Auch die Bäder sind sauber und schick, die Küche ist echt gut ausgestattet, es gibt sogar einen Ofen, eine Fritteuse und eine Pürierstab. Also echt alles toppi. Nach einem Einkauf beim Lidl um die Ecke gab’s dann Rigatonitomatensoßenauflauf, um Paula zu zeigen, dass überbackene Nudeln lecker sind.

13.09.2022

Nach einer angenehmen Nacht in unserem schicken Zimmer wurde wie üblich gefrühstückt und sich danach aufgemacht, um das Städtchen zu erkunden. Wir haben aus einem Blog mit Tipps für Lissabon ein paar Stadtteile und Gebäude ausgesucht und wollten die dann mit ein bisschen durch die Stadt schlendern verbinden. Los ging es in Richtung Alfama, dem anscheinend ältesten Viertel hier. Schon auf dem Weg haben wir einige Kreuzungen und Häuser passiert die als durchaus fotografierenswert eingestuft wurden. In Alfama haben wir dann sehr schnell eine Aussichtsplattform gefunden, auf der echt viel los war, von der man aber auch einen fantastischen Blick über die Stadt und den Tajo hat. Da haben wir uns dann nicht den 47 anderen Leuten angeschlossen und von uns ein Foto gemacht. Dafür von der Aussicht. Da in Alfama auch die Kathedrale Sé sehr sehenswert sei und die nur 4 Minuten weg war haben wir da dann auch noch hingeabstechert. Die war dann schon schön und groß, mit zwei Türmen und Glocken drin und so, uns wirklich abgeholt hat die aber nicht muss ich sagen. Umgekehrt haben wir das dann aber getan, und zwar Brötchen, Brioche Croissants, einen Apfel und einen quasi ein bisschen süßen 400g Minibrotlaib, der unfassbar dicht und sättigend war. Ich hatte nämlich wieder Hunger und Paula keinen Bock auf einen apathischen Noah. So haben wir auf den Stufen von einem schönen Gebäude den Kram verspeist, um uns dann weiter nach Barrio Alto zu wagen. Auf dem Weg haben wir noch zwei Vintageläden besucht, der erste war sehr alt und klassisch eingerichtet, mit Kronleuchtern und ähnlichem, der zweite war ein sehr nüchtern dekorierter Humana, im Ersten musste mal wieder etwas zurückgelassen werden, diesmal eine bunt karierte, kurze blazerartige Jacke. In Barrio Alto sollte es dann richtig schön sein, wir müssen da irgendwie den falschen Weg gegangen sein, es war nämlich schon hübsch, aber nicht überragend schön. Dafür haben wir erst ein paar Meter hoch und danach ein Paar Pastéis de Nata runter gemacht, zusammen mit einem Cappuccino an einer belebten mit der Straßenbahn der Linie 28 befahrenen Straße. Die Suche nach dem Café war ziemlich ermüdend und ich war sehr froh, dass wir dann eins gefunden haben. Auf dem Rückweg haben wir noch einmal mehr von der Stadt sehen können, sodass wir mit vielen neuen Eindrücken die 1,5l Chili sin Carne mit Reis verspeisen konnten. Beim Kochen haben wir wieder ein wenig mit den zwei deutschen Boys geredet, die immer fukin fancy kochen und Gin trinken, bin schon bisschen neidisch muss ich gestehen.

14.09.2022

Bei 24 kommen direkt Weihnachtsssozialionen auf, das ist aber vollkommen unnötig und hat auch nichts mit dem heutigen Tag zu tun. Den haben wir nämlich wieder mit Haferflocken mit Banane und Nektarine begonnen und danach nach unseren letzten Unterkünften gesucht. Das war doch ziemlich lästig und hat deutlich länger gedauert als geplant, so haben wir aber wenigstens den Regen des Tages vermieden. Nach viel Fastdienervenverlieren haben wir jetzt bis auf zwei Nächte alles gebucht bis zum Ende, damit durch zu sein war eine Erleichterung sondergleichen und ein komisches Gefühl, weil wir ja gerade erst ein bisschen mehr, als die Hälfte der Zeit um haben und schon zu Ende geplant haben. Wenn sich jetzt noch die gute Airbnbfrau aus Bordeaux meldet sind wir erstmal sorgenfrei. Für unseren Geschmack viel zu spät haben wir dann nach Nudelmittagessen das Hostel verlassen, um weiter die Stadt zu erkunden. Dafür haben wir extra noch einmal Brötchen belegt, sodass wir diese an verschiedensten Orten verspeisen konnten. Wir haben also quasi eine kulinarische Stadttour gemacht, wir hatten halt nur an jedem Stopp 9ct Brötchen mit Aufstrich und einmal sogar ein Croissant. Der erste Stopp war die Igreja de São Vicente de Fora, die wir von der Aussichtsplattform am ersten Tag gesehen haben. Der Eintritt war sogar frei, der Wikipedia-Artikel dafür sehr enttäuschend. Die war, wie gefühlt alle Kirchen in Portugal, so aus weißen, groben Steinen und ziemlich groß, mit einem lateinischen Kreuz als Grundriss. Die war von innen schlichter als die aus Italien bekannten Kirchen, was wir sehr ansprechend fanden. Am schönsten war trotzdem der Innenhof so schräg dahinter, mit überwachsenem Holzgestellen am Rand und länglichen Beeten darunter. Da wurde dann auch diniert. Dann ging es weiter in eine schöne Straße, bei der sich wieder über portugiesischen Straßenbau gewundert wurde. Der ist nämlich mehrschichtig, erst ist so gepflastert mit schwarzen Würfeln, wie echt viele Straßen, und dann sind da ein bis drei Schichten Teer drüber, die alle sehr bröckelig und uneben sind. Naja, in dem kleinen Café, in dem wir waren, in so einer wenig befahrenen und nur auf einer Seite bebauten Straße haben wir dann neben Tiramisueis und Cappuccino auch ein weiteres Brötchen gegessen. Als die alte Straßenbahn vorbeifuhr haben wir uns dann schnittig mit der abgelichtet. Unser weiterer Weg hat uns dann vor eine weitere Kirche gebracht, auf deren Stufen wir beim Croissantgenießen auch einer Walking Tour zuhören durften, das war überraschend interessant. Ganz am Ende der Reise sind wir dann auf dem Praça de Comércio gelandet, wo wir uns den schicken Triumphbogen und den Typi auf dem Bronzepferd dahinter angeschaut haben. Noch schöner als das war dann die Straßenbahn 28, die uns 15 Minuten nach Hause gefahren hat. Dass sie dann an unserer Haltestelle nicht gehalten hat und wir dann 10 Minuten laufen mussten war allerdings ein bisschen schade. Zum Abendessen wurden sich dann Ofenkartoffeln mit buntem Salat gemacht, was vorzüglich geschmeckt hat. Während der Zubereitung wurde dann ein wenig mit Eu-Railern aus Australien geredet, was sehr cool war.

15.09.2022

Haferflocken haben wieder unseren Start in den Tag gebildet, der heute erstaunlich früh war. Im Anschluss daran wurde sich auf den Weg nach Belém gemacht, so einem Viertel im Westen, was superspitze sein soll. Nach einer sich für mich durch Schlaf nicht so lange angefühlt habenden einstündigen Fahrt mit dem Bus sind wir dann in einer mittelschönen Gegend ausgestiegen, um durch eine hässliche Straße zu einer anderen mittelschönen Gegend zu gehen, da waren dann diese Burg, die irgendwie Torre heißt und kommt, wenn man Lissabon googlet und ein Denkmal, um die tollen Kolonialisten zu ehren, da war sogar eine Frau bei. Der Park dazu war auch nur semispannend, die Brücke, Ponte 25 de Abril, war so das Interessanteste da, die übrigens über den Tajo und nicht den Rajo geht, hubsi. Auch Jesus auf einem Sockel in ganz groß war cool, Jesus halt skrrt. Das wurde uns dann irgendwann zu langweilig, weshalb wir in das Museu Coleção Berardo gegangen sind, weil da auch viele Sachen aus dem Kunstunterricht sind. Da konnte man sich dann die Entwicklung der Kunst vom 20. ins 21. Jahrhundert anschauen und unter anderem Werke von Picasso, Schwitters, Warhol, Lissitzki und anderen anschauen. Es ist schon durchaus ein Erlebnis Originale, von denen Herr Ebeling fasziniert im Unterricht spricht, in echt zu sehen. Einige Richtungen haben uns da natürlich mehr als andere angesprochen, so ganz abstraktes oder scheinbar nur Geschmiere hat uns nicht so berührt, aber manche surrealistischen Gemälde oder Pop-Art Assemblagen waren schon sehr cool. Hier möchte ich kurz unsere Mitmuseumsbesichtigerin aus Deutschland zitieren, die sich einige Bauhaus Sachen angeschaut hat und meinte die seien „abstrakt aber trotzdem nett“. Das ist doch schön. Na, ich finde es jedenfalls irgendwie sehr spannend sich vorzustellen, dass die Künstler, die diese seltsam oder einfach erscheinenden Gemälde und Werke gemacht haben und damit irgendwie was ausdrücken oder hinterfragen oder kritisieren oder karikieren wollten, sich dabei nicht lächerlich genug vorgekommen sind, das nicht zu machen. Manche Gemälde, so eine weiß angemalte Leinwand oder irgendwelche Kritzeleien würde ich ja auch hinbekommen, aber die Absicht dahinter ist irgendwie spannend. Na, genug Kunst, zurück ging es dann mit der Bahn und U-Bahn, was irgendwie komplizierter war, als gedacht. Wieder im Hostel wurde sich dann zum Abendessen ein Curry gegönnt, der langkorrelige rijst der Australier hat dazu echt gut geschmeckt. Beim Kochen und Essen haben wir noch weiter Leute kennengelernt, und zwar Simona, Fiene, Melia und Kathie, sowie Jack, der aus den USA kam und einen Niederländer, dessen Name zu seltsam zum Merken war. Mit denen war es dann so nett, dass wir uns bis halb 12unterhalten haben über Studium, Coronaabitur und was wir so schon geinterrailt haben und was noch ansteht. Dass die ersten vier deutsch waren war praktisch für die Kommunikation, die sich erst nach der Dazugesellung von Jack ins Englische verschoben hat. Die haben dann alle zusammen Pläne für den nächsten Tag gemacht, wo wir dann leider schon weg sind, was echt schade ist, weil die alle sehr entspannt sind. Liebe Grüße an der Stelle an die Lieben.

16.09.2022

Wieder ein Reisetag, deshalb wurde um halb 9 aufgestanden, gefrühstückt und sich so auf den Weg zum Zug gemacht, sodass wir ausnahmsweise mal keinen Stress hatten. So konnten wir beim Lidl am Hauptbahnhof noch Brötchen kaufen, die zusammen mit den Restmöhren vom Curry verspeist wurden. Der Zug hatte dann 30 Minuten Verspätung und der Versuch, die Fahrt nach Madrid zu buchen, hat auch noch mal 40 Minuten gedauert, dafür haben wir jetzt bis Pontevedra alles reserviert und hoffen, dass wir die anderen Züge spontan buchen können. Vom Hbf sind wir dann mit der Metro mitten in die Innenstadt gefahren, wo wir nur 5 Minuten zu unserem Hostel laufen mussten. Besagtes Hostel ist übrigens seeehr schön, mit viel Stuck und einer Kuppel im Dach über dem Treppenhaus, einer guten Küche, einer schönen Lounge und eine Außenbereich mit Kunstrasen und vielen gemütlich Sitzmöglichkeiten. Nur das Zwölferzimmer mit vier Dreifachstockbetten braucht ein wenig Gewöhnung, was aber durchaus möglich ist. An dieser Stelle möchte ich kurz von unserem Mitzimmerler erzählen, der den Jakobsweg gelaufen ist, oder einen anderen Camino, so 400km sagt er, und das so geil fand, dass man danach ja gar keinen anderen Urlaub mehr machen wollen würde. Okay, wenn er das sagt. Trotzdem wurden nach dem Ankommen bald einige Supplies eingekauft, um Nudeln mit Tomatensoße, Süßkartoffelpommes mit Gemüsepfanne und Frühstück machen zu können. Nach erstem sind wir dann die Innenstadtstraße hinuntergeschlendert und haben uns die nächtliche Innenstadt angeschaut, bis es Paula zu kalt wurde, dann war das zweite Gericht sehr willkommen. Bei und nach dem Essen konnten wir dann im Garten unseren Tischnachbarn dabei beobachten, wie er sehr unsympathisch und von oben herab einer Frau erklärt hat, wie das mit den Sternzeichen ist, was sie dann ihrem Sternzeichen entsprechend machen müsste und wie sie sich generell verhalten müsse, wenn sie es richtig machen will. Das war sehr unterhaltsam und wir hatten gemeinsames Mitleid mit der Frau.

17.09.2022

Durch unseren regelrechten Großeinkauf des Vortrages konnten wir direkt in dem hübschen Hinterhof Frühstücken und uns danach auf in die Stadt wagen. Wir hatten uns dafür extra schon ein paar noice Tourisachen rausgesucht, so ging es über eine tolle Treppe runter an den Douro, über den die Ponte Dom Luís I führt, die von einem Kollegen von Gustave Eiffel geplant wurde. Am Douro gibt es auch den schönen Pier, der kommt, wenn man Porto googlet. Den sind wir auch ein wenig herunterspaziert, die Sonne hat dann aber so geballtert (Grüße an Herrn Ebeling an der Stelle), dass wir bald abgebogen sind, um zu einem kleinen Plätzchen zu gehen, auf dem es zwei hübsche Cafés gab. Die waren eigentlich gar nicht wirklich hübsch, aber an einem hübschen Ort. Der Platz, der eher eine breite Stelle an der Ministraße war, war umgeben von schönen alten Steinhäusern und die Sonne hat da, wenn nicht gerade eine Cumulus oder Stratuswolke davorgezogen ist, immer noch viel Wärme auf unserer Haut erzeugt. So sind wir nicht allzu bald weiter gezogen, um uns die Zweite Sé anzugucken, diesmal dann die Sé do Porto. Auf dem Weg dahin sind wir noch über so einen Hinterhof oder so von einer anderen Kirche gelaufen, von dem aus man einfach einen super Blick über die Stadt hatte. Den haben wir uns dann bei Maps gespeichert, um da den Abend zu genießen. Zurück zum Haus am Sé, also zur Kathedrale, die war ein bisschen interessanter, als die in Lissabon, aber auch nicht wirklich astonishing. So waren unsere Gedanken schnell wieder bei Nudeln mit Feta und Tomaten, nach denen wir, wieder im schönen Hof, Blog geschrieben und telefoniert haben. Da es dann wieder recht spät war haben wir uns nach dem Vorbereiten von Burritos mit ebendiesen an unseren schönen Kirchhinterhof begeben, weil wir eigentlich den Sonnenuntergang angucken wollten. Dafür waren wir dann ein kleines bisschen zu spät, der Himmel sah aber trotzdem wunderschön und spektakulär aus. Da haben wir bei ein bisschen Musik dann gespeist und wieder einmal ebenso köstliche Unterhaltung gepflegt. Noch erwähnenswert für den Abend ist die Katze, die da herumstreunerte und sich von Paula sogar ein wenig streicheln hat lassen und für den Nachmittag die alte Dame, die auf der Dachterrasse direkt unter dem Hinterhof einen kleinen Garten hatte, den sie sehr liebevoll gepflegt hat. Beiden hatten wir noch sehr viel länger zuschauen können.

18.09.2022

Da die Flocos dê aveia von mir in Lissabon vergessen wurden haben wir uns zum Frühstück Toast mit Aufstrich genehmigt. Im Anschluss daran sollte es dann zur São Bento Station gehen, einem Bahnhof, der von innen mit massig angemalten Fliesen ausgestattet war, die irgendwie die Geschichte Portugals erklärt haben. Das war wirklich beeindruckend, weil die gefühlt 7m hohen Wände komplett zugefliest waren und das halt einfach ein riesiges Gemälde war. Da es wieder so warm war haben wir uns dann auf zu einem „schattigen Park“ gemacht, der indeed schattig war und auch sonst ganz süß. Es gab wieder so einen Betonschalenseen und viele Bäume und Grünflächen, sodass da eine schöne Atmosphäre war. Da haben wir dann eine halbe Stunde Pause gemacht und festgestellt, dass wir jetzt 4 Wochen lang keinen einzigen Gammeltag hatten, obwohl wir Gammeltage eigentlich echt mögen. Hier hat man dann aber immer das Gefühl was zu verpassen. Deshalb wurde dann weiter durchgezogen, Pastéis de Nata aus einer Manteigaria probiert, was sehr viel knuspriger und wärmer und leckerer als das letzte war, eingekauft und Spinatspaghetti gekocht, obwohl es für Mittagessen eigentlich schon zu spät war. Aufgrund der geplanten Pizzagönnung an dem selbigen Abend wurde dann Pizzateig nach Harting’schem Rezept vorbereitet und sich in der Gehzeit auf die obere Ebene der Ponte Dom Luís I gewagt, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Mit dieser Idee waren wir nicht alleine, die Brücke und vor allem der Hang hinter der Brücke waren einfach so voll, wie bei einem Festival. Diesmal tatsächlich den Sonnenuntergang bewundernd haben wir die Zeit auf der Brücke genossen und das Farbspektakel am Himmel noch mehr. Ebenso genossen wurde dann die Pizza, deren Teig ich mit vorzüglich und Paula mit gar nicht so schlecht bewerten würde. Insbesondere der Knoblauch auf der Pizza war einfach baba. Wir haben uns dann zufällig zu Katharina an den Tisch gesetzt, die aus Köln kommt und gerade den 250km Anfänger-Camino gelaufen ist und jetzt bald wieder nach Hause fährt. Bald dazugesellt hat sich auch Hermann, ein Rettungssanitäter aus Dresden. Mit denen haben wir dann sehr cool über unsere jeweiligen Reisen/Urlaube geredet und über Hostels und wie schnieke dieses Hostel hier ist. Beide haben sich dann aber bald auf ins Bett gemacht, sodass wir bald gepackt haben für die morgige Reise nach Madrid.

19.09.2022

Adeus Porto. Ab heute sind wir keine Porto-Gals mehr. Heute soll es nach Madrid gehen, die Stadt, in der wir nur sind, weil wir da eh durch müssen, deshalb gibt’s auch nur zwei Übernachtungen da. Der Zug fährt um 8:13 Uhr, die U-Bahn noch früher. So wurde um 6 aufgestanden, gefrühstückt und zu Ende gepackt, es war dann doch wieder knapp und so wurde mit großen Schritten zur U-Bahn marschiert. Da hat dann aber alles geklappt und die Fahrt zum ersten Stopp Vigo lief spitze. Da angekommen wollten wir in den 55m Umstiegszeit schon den Zug von Pontevedra, dem zweiten Stopp, nach Madrid buchen. Nun, der von Pontevedra war schon ausgebucht, es gibt aber noch einen von Vigo aus um 17:08 Uhr. So hatten wir dann von 11:38 Uhr bis 17:08 Uhr Zeit, das schöne Vigo zu genießen mit knapp 30kg Gepäck. Deshalb wurde sich erst 2 Stunden in ein Café nahe dem Bahnhof gesetzt und geschrieben und gelesen. Als wir meinten, dass es dreist wäre noch länger zu bleiben haben wir uns auf gemacht in einen grünen Fleck auf Maps, der sich als in ordnunger Park mit so einer großen Schwimmerskulptur, die im Beton schwimmt und sehr alt aussehenden Olivenbäumen entpuppt hat. Da wurde dann der Rest der Wartezeit verbracht und sich dann mit viel Luft auf den Weg zum anderen Bahnhof gemacht, von dem unser Zug fahren würde. Der Weg hat sich als beschwerlicher als erwünscht erwiesen, nach einem fixen Einkauf haben wir uns nämlich mit 8.849 Höhenmetern Treppen konfrontiert vorgefunden. Die wurden dann in der scheinenden Sonne zurückgelegt, bis wir endlich in der Mall in den Zugbereich gekommen sind. Nachdem sich da zurechtgefunden wurde ging es auf Richtung Madrid. Die 4h 44m gingen dann ganz gut um und um 22 Uhr in Madrid haben wir sogar einen Zug nach Sol gefunden, der Haltestelle in der Nähe unseres Airbnbs. Aus besagter Station rauszukommen war erstaunlich schwierig, die war nämlich näher am Erdkern, als an der Erdoberfläche, so wurden wieder einige Treppenhöhenmeter zurückgelegt, diesmal erfreulicherweise mit Rolltreppen. In Madrid auf dem Weg zum Airbnb haben wir dann bemerkt, dass Madrid echt groß ist, so mit richtig breiten Straßen und Plätzen, die von der Größe und Fülle an Menschen an das Times Square erinnern. In unserer Wohnung, die eigenetlich Giselle gehört, sind in zwei anderen Zimmern noch andere Airbnbler, denen sollten wir aber überhaupt nicht begegnen. Ihre Wohnung riecht ein bisschen nach so Wohnungsparfum, ist aber ganz nett eingerichtet und unser Zimmer ist toppi. Nach grünen Tagliatelle wars das dann für den Tag.

20.09.2022

Jetzt geht es mit den Tageszahlen los, von denen ich bei „Der erste Tag“ dachte, dass die dann schon echt groß sind. Heute ist unser einziger Tag in Madrid. Es sollte ein schöner werden. Nach bekanntem Frühstück haben wir uns in die sonnige Stadt aufgemacht. Dafür hatte ausnahmsweise ich mal ein paar schicke Sachen rausgesucht. So ging es erst auf den Plaza Mayor, der überraschenderweise ein großer Platz war, mit so einem schönen Arkadengang außenrum. In der Mitte gab es auch wieder eine hübsche Reiterbronze und generell war der Platz und die Straßen, in die wir vom Platz aus gucken konnten, echt hübsch. Eigentlich wollte ich uns dann zur Air Crash Sculpture führen, ich hab den Punkt aber bei Maps übersehen, sodass es dann in das Barrio Latina ging, was ein wenig abseits davon lag. Da gab es dann neben schönen Straßen und Häusern nicht viel, sodass wir uns weiter zum Las Vistillas Garden begeben haben. Das ist so ein kleiner Park, der auf der Secret Things to do in Madrid Liste war, in dem voll viele Familien chillen. Generell war es da irgendwie sehr friedlich und vergleichsweise ruhig. Da wurden dann die Schokocroissants und der Apfel hinuntergegobblet und sich über die Friedlichkeit des Ortes und die Art und Weise, mit der Kinder die Welt betrachten, unterhalten. Wir hatten auf dem Weg schon einen anderen Park gesehen, zu dem sind wir dann zwar nicht gegangen, aber zu einem anderen mit einem Teich mit Springbrunnen in der Mitte. Da haben wir uns dann auf dem marmornen Teichrand gesetzt und das Wetter, die Umgebung und unser Leben genossen. Die bereits von uns von den beiden Parks aus gespottete Almudena-Kathedrale war dann unser nächster Stop, die war einfach ein riesen Komplex, von innen waren die Decken aber alle ziemlich niedrig und es war trotz der weißen Steine ziemlich dunkel. Seltsam waren irgendwie die ganzen Grabplatten im Fußboden und der gesamte Innenaufbau, weil der quasi ein Säulenwald war. Die war jedenfalls sehr kühl und somit schön. Den Könishauspalast haben wir irgendwie ausversehen übersprungen, dafür sind wir dann doch noch zur Air Crash Sculpture gegangen und damit unsere Mini Barcelona Rundtour abgerundet. Nach Tomaten-Mozzarella-Baguette ging es dann noch einmal auf die Straßen, es war dann schon dämmerig und so konnten wir Madrid noch einmal in einem anderen Licht erleben. Mit den ganzen Leuchtschildern und den Auto- Roller- und E-Scooterlichtern sah die Stadt gleich ganz anders aus, hat uns aber immer noch überraschend gut gefallen. Insgesamt mag ich Madrid deutlich lieber, als Barcelona, weil es irgendwie in den einen Straßen richtig süß ist mit hübschen Häuserzeilen und hellen, begrünten Plätzen und in es den anderen Straßen das weitläufige, geschäftige Treiben der Großstädtler zu sehen gibt. Die ganzen Geräusche und Eindrücke würde mich nach einigen Tagen glaube ich ganz schön stressen, so für ein paar Tage Stelle ich mir Madrid aber sehr schön vor. Naja, auf unserem Abendspaziergang sind wir auch noch an der Bank of Spain vorbeigekommen, die für Tokio wohl eher die Bank of Pain war. Trotzdem wurden dann grüne Tagliatelle mit Tomatensoße gegessen.

21.09.2022

Mittwoch ist Fahrtag. Der wieder um halb 6 beginnt. Also wie gewohnt packen, essen, loslaufen. Das finden des richtigen U-Bahn Eingangs war kurz noch stresserregend, hat dann aber geklappt. So sind wir erst nach Chanmartin und von da aus weiter nach Bilbao gefahren. Auf der Fahrt haben wir quasi nur genapped, weil wir doch ziemlich müde waren. In Bilbao haben wir dann auf den Plaza Nueva die zweite Hälfte Tagliatelle mit Tomatensoße verspeist. Da haben wir dann auch die erstaunlich vielen Touristen und Walkingtourer bewundert, ich meine was will man in Bilbao? Das einzig herausragende sind wohl die coolen E-Busse, die Bilbobus hießen und mich so an Maxims Surface erinnert haben. Wir haben uns jedenfalls schon bald weiter auf zum Bahnhof gemacht, von dem wir noch zum Busbahnhof kommen mussten, weil der zweite Teil der Reise wieder geflixbust werden sollte. Dafür mussten wir Bahn fahren, weil wir (sehr leider) keine Zeit mehr für die 33 Minuten Fußweg hatten. Das tolle wiederverwendbare Ticket hat tolle 2,70€ pro Person gekostet, was sich für 10 Minuten Zugfahrt sehr gelohnt hat. Anyway, im Bus haben wir uns dann für die 6 Stunden häuslich eingerichtet, die haben wir mit schlafen, lesen, schreiben und häkeln verbracht. Außerdem konnten wir immer wieder die überaus beeindruckenden Felsformationen bewundern, es gibt auf dem Weg nämlich so richtig senkrechte crispe Hänge, was wie in einem Videospiel aussieht. In Bordeaux angekommen sind wir dann mit der Straßenbahn in Richtung unseres Appartements gefahren und sind die letzten Meter zu Fuß gelaufen und sind dabei direkt an einem von Bordeaux‘ schicken Toren vorbeigekommen. Im Airbnb wurden wir dann von Pablo und Katy willkommen geheißen, die uns einfach direkt die Stadt erklärt und uns einige schöne Orte markiert haben und generell sehr entspannte und gut englissprechende Menschen sind. Katy kommt auch ursprünglich aus Boston und Pablo aus Spanien, sodass sie beide recht internationale Leute sind. Sie sind auch beide Veganer und klein.

22.09.2022

Nach einer Nacht in dem maximal 1,70 m hohen Dachgeschoss unserer Bordeauxer wurden sich zum Start so Schokocornflakes oder so genehmigt, sogar mit Sojamilch und nicht Wasser. Dabei wurde sich dann das wieder ein bisschen mit Pablo und Katy unterhalten, die wirklich sehr coole und offene Menschen sind. Danach sollte es dann in die Innenstadt gehen, sogar bei gutem Wetter. Dabei wurde sich an dem für uns gemachten Plan orientiert und regelrecht ein kleiner Rundgang gemacht. Dafür sind wir erst mal weiter in die Innenstadt gedrungen zur Cathédrale Saint-André, die so schick gotisch ist mit verzierten Fenstern, einem coolen Portal und einem Turm, der einfach neben der Kirche steht. Die ist echt nice. Schon da fällt uns beim herumlaufen auf, dass so viele Leute so schöne und unterschiedliche Styles haben, dass es richtig Spaß macht herumzugucken. Da der Place des Quinconces auch supertoll sein soll und wohl irgendwie einer der größten Plätze aus Europa ist, sollte das der nächste Punkt werden. Es war dann ein bisschen enttäuschend, dass das wirklich einfach nur so eine große Sandkiesfläche mit nichts drauf ist und Bäumen rum und vielen Baustellen darauf. Der Brunnen an der Spitze des Platzes war so das Highlight von dem, der war nämlich mit einer übel hohen Säule in der Mitte mit einer Skulptur drauf und auch unten noch einigen Bronzemenschen. Na, nachdem uns das nicht so abgeholt hat haben wir es mit dem Miroir d’eau versucht, der ein großes, flaches Wasserbecken ist, in dem sich die umliegenden Gebäude spiegeln (So ein fancy Museum und ein Palast). Daneben gab es noch einen schmalen Park, mit viel Begrünung und sehr schönen Laternen, deren Schirme aus kunstvoll ausgeschnittenem Metall sind. Das war schon nice, wenn aber die Kackkinder und nervigen Erwachsenen nicht die ganze Zeit dadurch laufen würde wäre die Spiegelung sicher noch schöner. Ist trotzdem ganz sehenswert. Dann überkam uns der Hunger und wir haben uns auf zu unserer Wohnung und Salat gemacht, der zusammen mit den übrigen Nudeln verspeist wurde. Ganz abends haben wir uns dann noch einmal raus auf die Pont de Pierre gewagt und sind sogar ein bisschen am anderen Ufer langspazier. Das haben wir dann aber als Nichts für uns an diesem Abend befunden und haben uns wieder zurück begeben, um mit Couscous und Gemüse gefüllte Paprika zu kochen. Wieder einmal haben wir uns weiter mit Pablo und Katy unterhalten, mit denen das Zusammensein immer lockerer wird.

23.09.2022

Zu Beginn möchte ich kurz das interessante Gefühl erwähnen, weil wir jetzt schon in Paris sind und der Tag echt nicht weit zurück liegt und sich aber echt weit weg anfühlt. Es ist jedenfalls schön aus einem Pariser Café in die belebte verregnete Straße schauend an die sonnigen, schönen Tage Bordeaux‘ zu denken. Der richtige zweite derselben hat jedenfalls wieder mit Cornflakes gestartet und einem Kaffee von Katy (die Katelin heißt), der einfach richtig gut war. Die haben so eine Kaffeemaschine, mit so einem Wasserdampfmilchaufschäumer und einen eigenen Blender für Kaffeebohnen. Die Baristahafermilch hat den Kaffee jedenfalls hervorragend abgerundet, sodass derselbe mild, leicht süßlich und lecker kaffeeig geschmeckt hat. Vorzüglich einfach. Geschmacklich nicht annähernd so vorzüglich, vom Aussehen her aber in der gleichen Preisklasse war dann Saint Seurin, eine Basilika mit sehr hohen Schiffen und einem schönen Lichtgaden, der nach den Bomben der Deutschen im WWII neu gemacht wurde und das wirklich gut. Auch die Krypta, die irgendwie in der Mitte der Kirche und nicht unter der Heiligkeit war, war sehr spannend, weil die glaube ich noch deutlich älter ist, mit richtig alten Sakrophagen. Noch älter als die Dinger waren dann die Ruinen vom Palais Gallien, die im 3. Jhd. schon verlassen wurden. Das war früher, vor so 2000 Jahren mal eine richtige Arena, die auch echt groß war, davon sind aber nur noch ein paar Bögen übrig, war trotzdem spannend. Auch dass die dann irgendwie um 1600 weiter abgebaut wurden und die Umgebung bebaut wurde und die erst viel später als kulturell wichtig befunden wurden. Anyway, nach dem Besuch der Ruinen wurde die Reise fortgesetzt mit dem Jardin Public, der (überraschenderweise) ein öffentlicher Park ist, um den viele Wohnhäuser mit sehr schön anzusehenden Fassaden stehen, in dem wir eine Zeit lang gehäkelt und geschrieben haben, bis wir uns auf den Rückweg gemacht haben. Der hat sich durch ein Baguette- und Bananenverzehr vor einem echt guten Straßengtarristen noch verzögert. Dann Zuhause wurde sich eine Kartoffel-Bohnen-Pfanne gezaubert, die überaus wohlschmeckend war. Also wirklich ÜBERAUS. Nach einer Vardauungspause wurde wieder über die Ponte gestepped, die übrigens 17 Bögen hat, für jeden Buchstaben von Napoleons Namen einen. Was Pierre dann in dem Namen macht weiß ich auch nicht, Mensch Pierre!! (Nachtrag, Pierre hat damit nichts zu tun, das heißt einfach nur Stein, weil das da so ein innovatives Baumaterial war lol). Wir wollten des Abends noch zu Darwin, einem Projekt von so einer Gruppe, die alte Lagerhäuser restauriert und restaurant haben. Da gibt es jetzt Cafés, eine Fahrradwerkstatt, ein Restaurant und viel Platz zum chillen und für Veranstaltungen. Das ist jedenfalls alles echt richtig malerisch gestaltet mit Couches und einem großen Holztictactoe und Vier gewinnt. Das haben wir auch beides ausprobiert und festgestellt, dass TicTacToe sehr schnell langweilig wird und vier gewinnt nicht. Als wir genug getictactoed hatten sind wir mit den geliehenen Stadtfahrrädern nach einem kurzen Uferbesuch der Garonne wieder in die Innenstadt gefahren, weil wir zum Abend in der Stadt was essen wollten. Es ist letztendlich auf sehr leckere Falafelsandwiches hinausgelaufen, die keine Sandwiches sondern Dürüms waren. Die wurden dann vor unserer Wohnung auf dem Place Fernand Lafargue gegessen, währen wir das Treiben und den in der Mitte von dem auf dem Boden schlafenden Mann beobachtet haben, der irgendwann von einer nach Geld fragenden Frau um eine Pommes bestohlen wurde.

24.09.2022

Der letzte richtig Bordeauxtag wurde wieder köstlich begonnen mit Kaffee, den Noah zaubern durfte, was unglaublich cool ist, weil Milch mit diesem Dings aufschäumen sich sehr professionell anfühlt. Ebenso köstlich war unser Zusammensein mit unseren Hosts mit denen wir uns weiter unterhalten haben. Nach dem Frühstück habe ich noch in der Dusche, deren Vorhang so auf Schlüsselbeinhöhe endet, geduscht und dabei Martina und Robert auf dem Balkon beobachtet. Da heute Samstag ist, ist Markt im Marcé des Capucins. Der ist deutlich schöner als der in Barcelona, auch ein bisschen weniger voll und ein gutes Stück kleiner. Es gibt aber wieder Stände mit allem, hier aber eher Lebensmittel und ein bisschen Kaffee und weniger fertige Speisen. Da sind wir ein wenig herumgeschländert und haben Petersilie an einem Kräuterstand gekauft, der einfach wunderbar gerochen hat nach Thymian, Rosmarin, Zitronenmelisse und anderen Kräutern. Da die Cornflakes morgens schon ziemlich leer waren haben wir nach dem Markt an der Garonne nur ein bisschen geschrieben und gehäkelt und sind dann erstaunlich günstig Pizza essen gegangen, direkt vor dem Markt. Die war gut, ich würde sie von der Qualität so bei der in Porto einreihen, der Rand war besser, der Boden und Käse aber nicht so gut. Dann wurde die Petersilie nach Hause gebracht und Second Hand geshopped. Wir haben einige volle und sehr volle Läden besucht, in denen entweder coole teure oder nicht so coole nicht so teure Sachen waren, sodass wir wieder nichts gekauft haben. Im Dr Martens Store wurden wieder einige Schuhe anprobiert und geweint, weil es Sinclairs nicht in 46 gibt. Zum Abendmahl wurde dann ein Kartoffel-Linsen-Paprika-Eintopf zubereitet, den Pablo mit 7½ von 10 bewertet hat. Mit dem und Katy haben wir an diesem Abend wieder geredet über Zusammenkommensgeschichten, Vegetarismus und Veganismus, Freiheit, was man so erlebt hat und unsere Leben, sowie Martina und Robert, die zwar immer auf den Balkon machen, die aber inzwischen die einzigen sind und deshalb schon ins Herz geschlossen wurden.

25.09.2022

Die Düne soll schön sein, deshalb geht es nach La Teste. Jean-Ives hat da eine Wohnung, in der wir schlafen können. Also ging es morgens nach Packen und Essen und Verabschieden (we’ll keep enjoying, Pablo) zur Straßenbahn, um zum Bahnhof zu fahren. Die haben wir gerade so bekommen und haben nur 5 Leute von Ticket kaufen abgehalten. Die gute Straßenbahn hat nach zwei Stationen alle rausgeschmissen, Technische Probleme oder so, in deux minutes käme aber eine andere. Wir hatten leider nur drei Minuten Zeit umzusteigen und die Straßenbahn 1 Minute Verspätung, weshalb uns das dezent gestresst hat. Der Stress war auch begründet, da der Zug wahrscheinlich genau dann abgefahren ist, als wir aus der Straßenbahn gestiegen sind. Das war sehr nervig, der nächste kommt aber in einer Stunde, so wurde vor dem Bahnhof gewartet. Im Zug wurden dann zwei Stationen vor La Teste die Tickets kontrolliert und Paulas Interrailpass war für den Tag trotz vorherigen Akrivierens nicht aktiviert. Dafür hatte der freundliche Bahnmitarbeiter leider kein Verständnis, sie solle nächstes mal more careful sein und jetzt 50€ Strafe zahlen. Das hat sie dann sehr mitgenommen, weil sie den zusammen mit mir aktiviert hat und der beim Bahnsteigbetreten schon flüchtig kontrolliert wurde und 50€ für uns jetzt schon echt viel sind. Das hat dann ein bisschen auf die mood für den Tag geschlagen. Wir sind aber trotzdem mit ausgeliehenen Fahrrädern die 7km zur Dune du Pilat gefahren und haben da den Sonnenuntergang bestaunt. Die Düne ist einfach ein riesengroßer Sandhaufen, der so aussieht, als ob ein bisschen Sahara an die Atlantikküste Frankreichs geworfen wurde. Temperaturtechnisch war es auch sehr ähnlich zu der Sahara in der Nacht, sodass wir den recht bewölkten, kalten Himmel nur rund 45 Minuten admiriert haben. Das war trotzdem sehr schön und das Baguette schmeckt auch gleich ganz anders wenn man da oben chillt. Auf dem Rückweg zu den Rädern habe ich dann meine eine Socke verloren, wir dachten beim Herunterrennen der Düne, aber dem war nicht so. Ich habe auch nicht ausversehen einen Hauselfen befreit, sondern die auf den letzten Metern im Sand verloren, ebenso wie wir unsere Körperwärme auf der Rückfahrt. Es war trotzdem sehr befreiend mal wieder Fahrrad zu fahren für mehr als 10 Minuten. Nicht so befreiend war der Versuch Plätze im TGV nach Paris zu reservieren, nach zahlreichen Versuchen haben wir dann eine Webseite gefunden, wo das geht, das klappt auch alles gut, bis unsere Passnummern nicht akzeptiert wurden und da kann man halt auch nichts machen. So müssen wir das morgen hoffentlich in La Teste im Pipibahnhof machen.

26.09.2022

Wieder Fahrtag. Wieder früh aufstehen, aber nicht so früh wie Jean-Ives, den wir nur ein einziges Mal nach dem Fahrradabhohlen getroffen haben. Nach dem Raussuchen der Verbindung haben wir dann festgestellt, dass wir entweder 2,5 Stunden oder 15 Minuten vor Abfahrt im HBF sind. So haben wir uns für den Früheren entschieden und so leicht gestresst in 10 Minuten Couscous mit Gemüse gemacht. Dann wurde zum Bahnhof geschritten und da das richtige Gleis (von zweien) rausgesucht und das auch noch bei einer wartenden Studentin verifiziert. Die nette Bahnangestellte hat uns dann in der Minute der Zuganbuhr mitgeteilt, dass ein Bus den Schienenersatzverkehr übernimmt. Ist ja wie ganz am Anfang. Das haben wir dann auch unserer Studentin mitgeteilt, die das noch nie hatte. Mit der und einigen anderen haben wir dann auf den Bus gewartet, der ziemlich lange nicht kam. Irgendwann hat die Nette dann angeboten, dass ihre Mutter sie bald abholt und uns mit zu der Zug Station nehmen könnte, von der aus unser Zug nach Bordeaux fährt. Das haben wir dankend angenommen, dann kam allerdings schon der Reisebus nach Biganos, in den sie reingekommen ist und wir nicht (der war voll). So waren wir mit einigen überforderten FranzosInnen wieder vorm Bahnhof und haben erleichtert festgestellt, dass ein zweiter Bus nach Biganos gerade kommt. In dem konnten wir mitfahren, der junge Busfahrer hat sein Bestes gegeben und seine Unterlippe hat mit seinen Nerven gelitten, die paar Wendemanöver in einigen Kreiseln und Ministraßen, die nicht für Busse dieser Größe ausgelegt und beparkt waren hätte ich natürlich easy hinbekommen. Irgendwann waren wir dann jedenfalls in Biganos und mussten nur 20 Minuten warten, bis es nach Bordeaux ging. Da haben wir dann in einem Park nahe dem Bahnhof gechillt, gegessen, die Skater und Lesenden beobachtet und uns über das schöne, diverse Parkdesign gefreut. Zum TGV sind wir dann problemlos gekommen, die schwerbewaffneten Polizeibeamten haben uns dann sehr nett unseren Waggon gezeigt, in dem wir gut, aber nicht so gut, wie für 20€ pro Reservierung erwartet, saßen. Na die Zeit ging trotzdem um und irgenwann waren wir dann in Paris. Beim Betreten befanden wir uns in gemischten Gefühlen, weil Christel, die unsere Wohnung hier vermietet, irgendwie kacke rüberkam und meinte es gäbe kein WLAN. Nun, beim Ankommen stellt sich Christel nicht als 65 jährige, verbitterte Karen raus, sondern als eine ein bisschen von Technik überforderte, 39 jährige nette Frau, die sogar ein bisschen Englisch spricht. So wurden wir in der Wohnung direkt sehr positiv überrascht. Nach dem Einkaufen und Burgerverspeisen haben wir dann noch ordentlich rausgesucht, was wir Alles machen wollen und sonst nicht mehr viel. Noch erwähnen möchte ich die vielen, wirklich vielen Menschen, von denen durchaus einige wirklich coole und auch wirklich ausgefallene Kleidungsstile haben, die es richtig lohnt anzugucken.

27.09.2022

Den ersten richtigen Paristag haben wir mit einem entspannten Frühstück gestartet und haben auch gleich unsere Nudeln mit Tomatensoße vorbereitet. Dann sind wir, nachdem wir alle Heizungen ausgemacht haben, mir der Metro sehr einfach zur Champs-Élysées gefahren und von da aus zum Place de la Concorde gelaufen. Das Wetter war zwar ziemlich bewölkt und es hat zwischendurch immer wieder geregnet, es war aber trotzdem schön. Der Place de la Concorde ist eigentlich nur so ein großer Platz mit einem Obelisken in der Mitte. Dafür sind die Häuser außenrum alle sehr schön und so 18. jahrhundertig. Der hat uns dann nicht so überwältigt, aber da haben wir das erste Mal die Größe von Allem hier richtig wahrgenommen. Das kam direkt wieder, als wir über die Champs-Élysées zum Arc de Triomphe gegangen sind. Auf der Champs-Élysées waren nämlich in der Mitte ziemlich viele Autos und auf dem Fußweg, der so 7 Meter breit war, noch viel mehr Menschen. Da an den ganzen teuren Läden vorbeizugehen ist schon seltsam und lustig. Vor dem Arc de Triomphe (sowohl zeitlich, aus auch räumlich) haben wir dann zur Vorbereitung auf die Treppen unsere erste Portion Nudeln verspeist und dabei vermutlich ein Instagram Model beobachtet was in sehr, nun, besonderen Outfits vor dem Arc geposed hat. Ihr Freund hat sie dann mit seinem Handy gefilmt und der engagierte Fotograf mit Kamera. Dabei haben sie sich immer wieder in den schwarzen Mercedes-Van zurückgezogen, um sich umzuziehen. Als der Regen kam wurde dann mit Regenschirm weitergeposed, wir haben uns stattdessen unter eine Bushaltestelle gestellt und uns nach dem Schauer durch die Unterführung auf den Bogen gewagt. Die Treppen waren hypnotische Wendeltreppen, die uns erst in und dann auf den Bogen geführt haben. Im Bogen drin haben wir uns dann ein Infovideo zu der Geschichte des Guten angeschaut und wie der in seiner Funktion von Verherrlichung zu Erinnerung und Reflektion umgeschwänkt ist. Oben auf dem Teil konnten wir dann bei leicht nieseligem und recht windigem Wetter Paris von oben bewundern. Das coole an dem Arc ist, dass der so in der Mitte von sternförmig angelegten Straßen liegt und man so wunderbar in ebendiese reingucken kann. Den Eiffelturm und Montmartre sieht man natürlich auch einfach so, die sind ja beide recht prägnant. Den tollen Blick haben wir dann bis uns zu kalt wurde genossen und haben danach ein Café zu Tagebuchschreiben gesucht. Das durch das bewölkte Paris laufen war echt schön, auch wenn das Wetter ein bisschen unangenehm war. An Ende sind wir in einem gelandet, wo es vor allem so Baklava gab, die von so schicken Männern in Anzügen verkauft wurden. Da haben wir jedenfalls so 2 Stunden geschrieben, leider war das nicht so wirklich gemütlich und es hat zwischendurch immer wieder gezogen, aber wir hatten eine schöne Aussicht auf eine gut befahrene Kreuzung, an der man schön den Verkehr beobachten konnte. Nachdem und das zu kalt wurde sind wir losgelaufen, um erst am Seineufer unsere restlichen Nudeln zu essen und danach in einer englischsprachigen Bibliothek bis kurz vor 9 zu lesen. Ich muss echt mehr Mathe-Bücher lesen, das war sehr spannend. Wir sind nur bis kurz vor geblieben, weil zu jeder vollen Stunde ab Sonnenuntergang der Turm so hübsch blinkt. Zu der typischen Turmanschauwiese mussten wir nur ein paar Minuten laufen und konnen in und vor den fünf Glitzerminuten die Paare um uns herum beim übers Fotos machen diskutieren beobachten und einem Gitarristen beim Spielen zuhören. Das war sehr schön und lebensromantisierend, sodass wir uns das Spektakel noch von der Seineseite angucken wollten. Das war dann erstaunlich unspektakulär und da sind wir eigentlich nur an sehr vielen Eiffelturmverkäufern vorbeigelaufen. Deshalb sind wir dann bald an der Seine entlang geschlendert und haben uns über die ganzen Nachtjogger gewundert. Wieder Zuhause wurde sich noch Reis-Couscous-Gemüse gegönnt und ja.

28.09.2022

Heut ist Louvre Tag. Deshalb muss früh aufgestanden, gefrühstückt und gemealprepped werden. Das haben wir auch alles getan und geschafft und sind dann gestresster als im Endeffekt nötig zur U-Bahn marschiert und noch ziemlich pünktlich an besagtem Kunstmuseum angekommen. An der kurzen Schlange konnten wir uns leider nicht anstellen, weil die für vor einer halben Stunde war. So mussten wir in der längere Schlange ans Ende, anders als zwei junge Damen, die sich vor die Leute vor uns drängeln wollten. Hätten sie ganze 10 Minuten gespart oder so. So wurden wir wieder flughafenmäßig kontrolliert und dann aber eingelassen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen die Spinde zu verstehen haben wir dann bemerkt, dass unserer einfach kaputt war, bei dem nächsten hat dann alles toppi geklappt. Nach dem Betrachten des Plans haben wir uns dann so 5 von 20 Bereichen oder so rausgesucht, die wir uns angucken wollten. Nun, in Louvremaßstäben sind 5/20 Ausstellungen immer noch viiiiiiel zu viel, um die an einem Tag gebührend anzugucken. So sind wir erst motiviert bei den Skulpturen gestartet, bei denen ich einige aus meiner Lateinzeit wiedererkannt habe, wo wir uns auch eine Menge Erklärungen durchgelesen haben und so. Irgendwann haben wir beschlossen, dass es genug Skulpturen waren und haben uns nach einer kurzen Orientierungsphase zu den niederländischen Gemälden begeben. Da gab es glaube ich auch meine Louvre-Favorites, die Landschaftsmalereien mit Ruinen und überwachsenen Mauern und ein paar kleinen Menschen zu verschiedensten Jahreszeiten. Formattechnisch hat uns das gut auf die restlichen gemälde vorbereitet, die dann doch auch auf 5m*7m Leinwänden waren. Die fand ich aber immer nicht so schick. Im Stock darunter haben wir uns dann Napoleons durchaus überaus sehr dolle verziertes Apartment angeschaut, was noch güldener war als so manch eine barocke Kathedrale. Das war unglaublich beeindruckend und nicht mehr so richtig schön, aber wie gesagt beindruckend. Auf dem weiteren Weg zur Mona Lisa haben wir uns noch einige Edelsteine und Kronen und Karaffen aus Jade und so angeguckt und dann irgendwann den Mona Lisa Raum erreicht. Da standen sehr viele Leute an, um besagtes Kunstwerk anzuschauen. Warum eigentlich, habe ich mich mal gefragt. Nun, keine Ahnung. Da war so eine Erklärtafel, was in dem Gemälde so topspitze ist, aber das hat den Hype für mich immer noch nicht gerechtfertigt. Gefühlt ist der bereits bestehende Hype der Grund für den Zukünftigen. Danach haben wir uns nur noch zwei Bilder aus dem Geschichtsbuch angeschaut, die Frau von der Französischen Evolution, von der man die nackten Brüste sehen kann, wie schon meine Klassenkameraden in der 7. festgestellt haben und das Mädchen, das so zur Seite gedreht ist und den Betrachter anschaut. Irgendwann wars genug Kunst und es ging raus an die frische Luft. Da wurde in den Gärten die Portion Nudeln auf so Stufen unter einem Baum gegessen und unsere Nachbarn beim Von-Tauben-terrorisiert-werden beobachtet. Wir wollten dann noch eine Vintageladentour machen und danach bei Notre Dame vorbeischauen. Es war dann schon später als gewollt und wir sind nur in zwei Läden gegangen, die beide nicht so fire waren, anderes als Notre Dame vor nicht allzu langer Zeit. Das sieht man auch noch ordentlich und es gab sogar so eine risen Inf(ern)owand an dem Zaun, der die absperrt. Da hat man dann gesehen, wie die Kirche nach und während des Feuers aussah. Das war seht beeindruckend. Irgendwann haben wir uns dann so auf den Weg gemacht, dass wir es noch pünktlich zum Eiffelturm schaffen, weil wir für 18:30 Uhr Tickets für den zweiten Stock hatten. Nachdem wir da dann durch 7 Sicherheitskontrollen gegangen sind und auf Klo waren haben wir uns auf zu der Treppe gemacht. Die war schon relativ lang, so 600 Stufen glaube ich. Es hat sich aber gelohnt. Auf der ersten Etage haben wir dann Pause gemacht und schon mal den Ausblick genossen und uns auf den noch besseren gefreut. Da konnte man halt von allen Seiten auf Paris gucken und so Sacre Ceur und so sehen. Den Triumphbogen haben wir nicht gefunden, der lag irgendwie hinter irgendwas. Im zweiten Stock war die Aussicht dann natürlich noch besser und wir haben sogar den Bogen gefunden, auch wenn der echt deutlich schwerer zu finden ist, als der Eiffelturm vom Bogen aus. Wir haben unseren Aufenthalt extra so gelegt, dass wir noch Paris bei Tag sehen konnten, den Sonnenuntergang miterlebt haben und danach die Blinkstunde. Das war alles so schön und cool, wie es klingt. Es war ein bisschen windig und auch irgendwann recht frisch, aber es ist einfach surreal da von dem Turm runterzugucken und die Stadt zu sehen und wie die sich mit dem Untergehen der Sonne verändert. Als es uns dann aber doch zu kalt wurde haben wir uns im 21 Uhr Glitzern wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbegeben. Wir sind dann wieder an der Seine entlanggewalked (wegen „walks along the Seine“ aus Our last summer) und haben uns mit einem Baguette an eine stark befahrene Straße gesetzt und den Verkehr beobachtet. Das war toll und die Stimmung war einfach super, es hatte vorher geregnet und so haben sich die ganzen Lichter auf dem nassen Asphalt gespiegelt und man hat gesehen, wie alle so ihr eigenes Leben haben, was ich immer noch einen überwältigenden Gedanken finde. Wieder Zuhause haben wir noch eingekauft und uns Bratkartoffeln mit Bohnen gemacht.

29.09.2022

Heute sollte es nach dem Frühstück direkt in die Orangerie gehen. Das ist dieses Gebäude, in dem Monet Sachen so extra dafür gemalt hat, wie die Wasserlilien. Beim Ankommen mussten wir dann feststellen, dass genau und auch nur heute wegen Streiks genau Monets Ausstellung geschlossen war. Es gab zwar noch die Temporäre von Sam Szafran, für die sind wir aber natürlich nicht gekommen. Die haben wir uns dann aber trotzdem angeguckt und die war auch nicht schlecht. Aber halt nicht Monet. Danach sind wir noch ein wenig durch den Jardin des Tuileries geschlendert und haben Kastanien weggekickt. Es war generell die ganze Zeit sehr schön herbstlich in Paris, was ein Vibeee ist, auch wenn Paula dadurch so langsam krank geworden ist. Im Park haben wir dann irgendwann so ganz viele Leute, die sich nach ihrem Verständnis vermutlich seht fashig angezogen haben gesehen und haben uns gewundert, was die hier machen. Nach ein bisschen Recherche haben wir dann rausgefunden, dass Paris Fashion Week ist und sind sehr bald auch über das Diorhausding gestolpert, wo am Vortag die Show war. Sehr bald sind wir dann mit der Metro nach Montmatre gefahren, was natürlich nicht fehlen durfte. Da sind wir direkt zur Sacre Ceur gegangen und haben uns das Teil von innen und außen angeschaut. Das war sehr beeindruckend und auch die Geschichte der Kirche, die ich jetzt nicht weiter erläutern werde, ist sehr spannend, sich den Wikipediaeintrag durchzulesen lohnt sich. Um ein bisschen das Gefühl von Routine aufrechtzuerhalten haben wir dann bald draußen in so einem Park bei leichtem Nieselregen unsere Nudeln mit Tomatensoße gegessen. Dann wurde noch ein bisschen einfach so durch Montmatre gelaufen, weil das halt einfach schön ist und sich in Richtung eines Cafés orientiert. Das DEVOTIONS Café war dann jedenfalls das einzige Café, in dem wir während Interrail waren, was so hiperesque war. Da haben wir dann einen Chai Latte und einen Cappuccino getrunken, Paula hat ihr Stirnband zu Ende gehäkelt und ich habe Tagebuch geschrieben. Das war sehr entspannt und es war einfach schön da. Danach wurde dann weniger planhabend weitergeschlendert und irgendwann sind wir zufällig auf diesem Künstlerplatz gelandet, wo wir beim Familienurlaub 2014 ein Foto gemacht haben, wo wir so auf dem Bordstein vor so einem Geländer sitzen. Das wollten wir dann nachfotografieren, davor aber noch Macarons kaufen und kosten. Die zwei die wir hatten waren nice, ich find die aber nicht so übertrieben lecker und die sind schon teuer so. Vor dem Essen von denen wollten wir dann noch das Foto machen und haben dann einen Passanten mit Kamera gefragt, ob er das machen könnte. Der Passant hat sich dann als Alexandre entpuppt, der gerade angefangen hat zu Fotografieren. Der hat dann ein Gespräch angefangen und so haben wir 45 Minuten mit Alexandre unsere Leben und Erfahrungen ausgetauscht, er will nämlich auch bald reisen und überlegt Interrail zu machen. Das war echt ein cooles Gespräch, irgendwann wurden dann aber meine Füße kalt und ich war dann doch froh, als wir unsere Macarons mit Blick auf Paris verspeisen konnten. Paula fand die so goil, dass sie für ihre Familie gleich noch welche mitgebracht hat. Sorry an der Stelle an meine Familie. Wir sind dann noch ein bisschen weitergegangen und haben die Sonnenuntergehende Zeit genossen und unseren letzten Parisabend betrauert. Wir sind dann noch am Moulin Rouge vorbeigekommen und haben uns Blumenkohl gekauft. Den Rest haben wir dann wieder im Monoprix bei uns zuhause gekauft und mussten aufgrund mangelnder Gewürze auf eine Mischung aus Fertigcurry und Selbstergänzung ausweichen. War trotzdem lecker. Dann wurde schon bald angefangen die Rucksäcke einzuräumen und aufzuräumen und uns mental von Paris zu verabschieden. Das war hart.

30.09.2022

Der letzte Tag unserer Reise tut insbesondere in der Retrospektive weh, dass diese Wunder zu Ende geht ist echt schade. Trotzdem mussten wir relativ früh aufstehen, haben am Abend ja schon den Großteil gepackt und haben so nur noch ein bisschen aufgeräumt und wie gewohnt gefrühstückt und uns essen für die 12 Stunden vorbereitet. Als wir dann alles hatten und Paula auch nicht ihr Ladekabel vergessen hat haben wir uns aus der Wohnung auf gemacht Richtung Bahnhof. Das hat alles gut funktioniert und wir haben die letzten zwei U-Bahn Karten unseres 10erstapels aufgebraucht. Wir mussten so 6 Mal umsteigen, in Brüssel hatten wir sogar nur 9 bzw. mit Verspätung 7 Minuten zum Umsteigen, das hat aber auch alles gut funktioniert. Dadurch, dass unsere Einzelfahrten alle nur so 1-2 Stunden gedauert haben hat sich das nie zu lange angefühlt und war deutlich weniger nervig, als zuerst gedacht. Es war mal ein Zug voller und mal Lehrer, sonst ist eigentlich nichts Nennenswertes passiert. Ich saß allerdings im ICE nach Köln neben einem Mädchen, das mit ihrem Papa auf reservierten Plätzen saß. Die haben wohl auch gerade Urlaub in Frankreich gemacht und sind sonst auch sehr international, es wurde nämlich immer wieder mit oiu, yes und sure geantwortet, was natürlich sehr hip ist. Als wir dann so an einem Glaszinken in der Landschaft vorbeigefahren sind hat der gute Mann seine Serie auf dem Tablet unterbrochen und seiner Tochter kurz das Hotel, das in ebendiesem ist, gezeigt und erzählt, dass er da mal ein paar Nächte geschlafen hat. Auf die Frage warum, das Hotel habe ja nur 3,8 Sterne meinte er, das sei ja schon so lange her, da waren die Bewertungen noch besser. Na dann kann man sich auch auf ein 5 Sterne Hotel mit so schlechten Bewertungen einlassen. Ganz cool war noch, dass wir in Köln ein paar mehr Minuten Zeit hatten und so vor dem Dom unser Essen verzehren konnten. Dann ging es zur vorletzten Etappe nach Hannover. Da sind dann in die S5 nach Hameln ganz viele Fußballfans eingestiegen, weil wohl gerade ein Spiel um war, es war aber nicht ersichtlich, wer gewonnen hat. Das war schon ein seltsames Gefühl so wieder in der bekannten Bahn zu sitzen. In Hameln am Bahnhof anzukommen war dann noch seltener, weil wir gefühlt vor 3 Tagen los gefahren sind und es sich andererseits, bei genauerem Nachdenken, angefühlt hat, als wären wir Ewigkeiten Weg gewesen. Zuhause anzukommen, was zu essen und sich in das nicht so ganz vollständig aufgeräumte Zimmer zu legen, zum ersten Mal seit 6 Wochen ohne Paula, hat sich dann so normal und gewohnt angefühlt, als wäre ich nie weg gewesen. Da ist man schon mal so lange auf Reisen und ist noch bevor der Rucksack in ersten Stock ist wieder in seiner Routine. Geil.