Der dreiunddreißigste Tag

Zu Beginn möchte ich kurz das interessante Gefühl erwähnen, weil wir jetzt schon in Paris sind und der Tag echt nicht weit zurück liegt und sich aber echt weit weg anfühlt. Es ist jedenfalls schön aus einem Pariser Café in die belebte verregnete Straße schauend an die sonnigen, schönen Tage Bordeaux‘ zu denken. Der richtige zweite derselben hat jedenfalls wieder mit Cornflakes gestartet und einem Kaffee von Katy (die Katelin heißt), der einfach richtig gut war. Die haben so eine Kaffeemaschine, mit so einem Wasserdampfmilchaufschäumer und einen eigenen Blender für Kaffeebohnen. Die Baristahafermilch hat den Kaffee jedenfalls hervorragend abgerundet, sodass derselbe mild, leicht süßlich und lecker kaffeeig geschmeckt hat. Vorzüglich einfach. Geschmacklich nicht annähernd so vorzüglich, vom Aussehen her aber in der gleichen Preisklasse war dann Saint Seurin, eine Basilika mit sehr hohen Schiffen und einem schönen Lichtgaden, der nach den Bomben der Deutschen im WWII neu gemacht wurde und das wirklich gut. Auch die Krypta, die irgendwie in der Mitte der Kirche und nicht unter der Heiligkeit war, war sehr spannend, weil die glaube ich noch deutlich älter ist, mit richtig alten Sakrophagen. Noch älter als die Dinger waren dann die Ruinen vom Palais Gallien, die im 3. Jhd. schon verlassen wurden. Das war früher, vor so 2000 Jahren mal eine richtige Arena, die auch echt groß war, davon sind aber nur noch ein paar Bögen übrig, war trotzdem spannend. Auch dass die dann irgendwie um 1600 weiter abgebaut wurden und die Umgebung bebaut wurde und die erst viel später als kulturell wichtig befunden wurden. Anyway, nach dem Besuch der Ruinen wurde die Reise fortgesetzt mit dem Jardin Public, der (überraschenderweise) ein öffentlicher Park ist, um den viele Wohnhäuser mit sehr schön anzusehenden Fassaden stehen, in dem wir eine Zeit lang gehäkelt und geschrieben haben, bis wir uns auf den Rückweg gemacht haben. Der hat sich durch ein Baguette- und Bananenverzehr vor einem echt guten Straßengtarristen noch verzögert. Dann Zuhause wurde sich eine Kartoffel-Bohnen-Pfanne gezaubert, die überaus wohlschmeckend war. Also wirklich ÜBERAUS. Nach einer Vardauungspause wurde wieder über die Ponte gestepped, die übrigens 17 Bögen hat, für jeden Buchstaben von Napoleons Namen einen. Was Pierre dann in dem Namen macht weiß ich auch nicht, Mensch Pierre!! (Nachtrag, Pierre hat damit nichts zu tun, das heißt einfach nur Stein, weil das da so ein innovatives Baumaterial war lol). Wir wollten des Abends noch zu Darwin, einem Projekt von so einer Gruppe, die alte Lagerhäuser restauriert und restaurant haben. Da gibt es jetzt Cafés, eine Fahrradwerkstatt, ein Restaurant und viel Platz zum chillen und für Veranstaltungen. Das ist jedenfalls alles echt richtig malerisch gestaltet mit Couches und einem großen Holztictactoe und Vier gewinnt. Das haben wir auch beides ausprobiert und festgestellt, dass TicTacToe sehr schnell langweilig wird und vier gewinnt nicht. Als wir genug getictactoed hatten sind wir mit den geliehenen Stadtfahrrädern nach einem kurzen Uferbesuch der Garonne wieder in die Innenstadt gefahren, weil wir zum Abend in der Stadt was essen wollten. Es ist letztendlich auf sehr leckere Falafelsandwiches hinausgelaufen, die keine Sandwiches sondern Dürüms waren. Die wurden dann vor unserer Wohnung auf dem Place Fernand Lafargue gegessen, währen wir das Treiben und den in der Mitte von dem auf dem Boden schlafenden Mann beobachtet haben, der irgendwann von einer nach Geld fragenden Frau um eine Pommes bestohlen wurde.

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