Der achtunddreißigste Tag

Heut ist Louvre Tag. Deshalb muss früh aufgestanden, gefrühstückt und gemealprepped werden. Das haben wir auch alles getan und geschafft und sind dann gestresster als im Endeffekt nötig zur U-Bahn marschiert und noch ziemlich pünktlich an besagtem Kunstmuseum angekommen. An der kurzen Schlange konnten wir uns leider nicht anstellen, weil die für vor einer halben Stunde war. So mussten wir in der längere Schlange ans Ende, anders als zwei junge Damen, die sich vor die Leute vor uns drängeln wollten. Hätten sie ganze 10 Minuten gespart oder so. So wurden wir wieder flughafenmäßig kontrolliert und dann aber eingelassen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen die Spinde zu verstehen haben wir dann bemerkt, dass unserer einfach kaputt war, bei dem nächsten hat dann alles toppi geklappt. Nach dem Betrachten des Plans haben wir uns dann so 5 von 20 Bereichen oder so rausgesucht, die wir uns angucken wollten. Nun, in Louvremaßstäben sind 5/20 Ausstellungen immer noch viiiiiiel zu viel, um die an einem Tag gebührend anzugucken. So sind wir erst motiviert bei den Skulpturen gestartet, bei denen ich einige aus meiner Lateinzeit wiedererkannt habe, wo wir uns auch eine Menge Erklärungen durchgelesen haben und so. Irgendwann haben wir beschlossen, dass es genug Skulpturen waren und haben uns nach einer kurzen Orientierungsphase zu den niederländischen Gemälden begeben. Da gab es glaube ich auch meine Louvre-Favorites, die Landschaftsmalereien mit Ruinen und überwachsenen Mauern und ein paar kleinen Menschen zu verschiedensten Jahreszeiten. Formattechnisch hat uns das gut auf die restlichen gemälde vorbereitet, die dann doch auch auf 5m*7m Leinwänden waren. Die fand ich aber immer nicht so schick. Im Stock darunter haben wir uns dann Napoleons durchaus überaus sehr dolle verziertes Apartment angeschaut, was noch güldener war als so manch eine barocke Kathedrale. Das war unglaublich beeindruckend und nicht mehr so richtig schön, aber wie gesagt beindruckend. Auf dem weiteren Weg zur Mona Lisa haben wir uns noch einige Edelsteine und Kronen und Karaffen aus Jade und so angeguckt und dann irgendwann den Mona Lisa Raum erreicht. Da standen sehr viele Leute an, um besagtes Kunstwerk anzuschauen. Warum eigentlich, habe ich mich mal gefragt. Nun, keine Ahnung. Da war so eine Erklärtafel, was in dem Gemälde so topspitze ist, aber das hat den Hype für mich immer noch nicht gerechtfertigt. Gefühlt ist der bereits bestehende Hype der Grund für den Zukünftigen. Danach haben wir uns nur noch zwei Bilder aus dem Geschichtsbuch angeschaut, die Frau von der Französischen Evolution, von der man die nackten Brüste sehen kann, wie schon meine Klassenkameraden in der 7. festgestellt haben und das Mädchen, das so zur Seite gedreht ist und den Betrachter anschaut. Irgendwann wars genug Kunst und es ging raus an die frische Luft. Da wurde in den Gärten die Portion Nudeln auf so Stufen unter einem Baum gegessen und unsere Nachbarn beim Von-Tauben-terrorisiert-werden beobachtet. Wir wollten dann noch eine Vintageladentour machen und danach bei Notre Dame vorbeischauen. Es war dann schon später als gewollt und wir sind nur in zwei Läden gegangen, die beide nicht so fire waren, anderes als Notre Dame vor nicht allzu langer Zeit. Das sieht man auch noch ordentlich und es gab sogar so eine risen Inf(ern)owand an dem Zaun, der die absperrt. Da hat man dann gesehen, wie die Kirche nach und während des Feuers aussah. Das war seht beeindruckend. Irgendwann haben wir uns dann so auf den Weg gemacht, dass wir es noch pünktlich zum Eiffelturm schaffen, weil wir für 18:30 Uhr Tickets für den zweiten Stock hatten. Nachdem wir da dann durch 7 Sicherheitskontrollen gegangen sind und auf Klo waren haben wir uns auf zu der Treppe gemacht. Die war schon relativ lang, so 600 Stufen glaube ich. Es hat sich aber gelohnt. Auf der ersten Etage haben wir dann Pause gemacht und schon mal den Ausblick genossen und uns auf den noch besseren gefreut. Da konnte man halt von allen Seiten auf Paris gucken und so Sacre Ceur und so sehen. Den Triumphbogen haben wir nicht gefunden, der lag irgendwie hinter irgendwas. Im zweiten Stock war die Aussicht dann natürlich noch besser und wir haben sogar den Bogen gefunden, auch wenn der echt deutlich schwerer zu finden ist, als der Eiffelturm vom Bogen aus. Wir haben unseren Aufenthalt extra so gelegt, dass wir noch Paris bei Tag sehen konnten, den Sonnenuntergang miterlebt haben und danach die Blinkstunde. Das war alles so schön und cool, wie es klingt. Es war ein bisschen windig und auch irgendwann recht frisch, aber es ist einfach surreal da von dem Turm runterzugucken und die Stadt zu sehen und wie die sich mit dem Untergehen der Sonne verändert. Als es uns dann aber doch zu kalt wurde haben wir uns im 21 Uhr Glitzern wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbegeben. Wir sind dann wieder an der Seine entlanggewalked (wegen „walks along the Seine“ aus Our last summer) und haben uns mit einem Baguette an eine stark befahrene Straße gesetzt und den Verkehr beobachtet. Das war toll und die Stimmung war einfach super, es hatte vorher geregnet und so haben sich die ganzen Lichter auf dem nassen Asphalt gespiegelt und man hat gesehen, wie alle so ihr eigenes Leben haben, was ich immer noch einen überwältigenden Gedanken finde. Wieder Zuhause haben wir noch eingekauft und uns Bratkartoffeln mit Bohnen gemacht.

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