Menton geht zu Ende. Wir sollten um 11 auschecken und haben um Punkt 10:58 Uhr das Zimmer verlassen. Da gefühlt nur ein Zug von Menton nach Montpellier fährt haben wir uns nach einem weiteren Baguettekauf auf 12:14 Uhr zum Bahnhof begeben. Die lockeren 6 Stunden gingen ganz gut um, wir hatten auch in allen Zügen Sitzplätze und kein Zug kam zu spät, noch immer nicht. In Montpellier war unser Airbnb glücklicherweise nur 3 Minuten von Bahnhof entfernt, sodass wir sehr zeitnah nach der Ankunft duschen konnten, was für ein befreiendes Gefühl. Der gute Clement, dem die Wohnung gehört, war überaus freundlich und wohnt auch weiter in der Wohnung, während wir da sind, spricht allerdings nur sehr schnelles Französisch, was auch Paula nicht wirklich verstehen kann und nicht Englisch, obwohl das, von dem bisschen was wir gehört haben, bestimmt besser ist als das von 75% unserer Englischmitkursler in der Oberstufe. Nach dem Ankommen wurden jedenfalls trois couleur Fusili mit Pesto und angebratenen Pilzen auf dem 0,4*1m Balkon verspeist, welche fantastisch geschmeckt haben. Wir waren dann schon ziemlich fertig vom Tag und haben nur noch den Blick aus unserem Fenster auf den Abendhimmel und die gegenüberliegende Häuserfassade und die Menschen, die in den einzelnen Fenstern ihre eigenen Leben leben, genossen. Besonders der telefonierende Typ an seinem MacBook und ordentlich Zetteln auf dem Tisch, der während des Telefonats an so einem silbernen Spielzeug rumgespielt hat, wird in dem Lampenlicht in Erinnerung bleiben.
Archiv des Autors: Noah Voigt
Der neunte Tag
Heute war ein Strandtag geplant und den gab es auch nach Frühstück, ein bisschen Rumgetrödel in Menton und Nudeln mit Pesto und Rucola. Es war dann auch noch die Sonne draußen und es war dementsprechend wahrscheinlich eine gute Idee uns einzucremen. Das Schwimmen im Meer war dann noch besser als am Vortag, trotz des Salzwassers in den Nasennebenhöhlen. Wir haben sogar nicht nur ein bisschen rumgeplantscht sondern sind richtig ein bisschen geschwommen, wie richtige Erwachsene. Trotzdem war es ganz praktisch, dass man überall in der Bucht stehen konnte lol. Bis der Himmel dann zugezogen ist haben wir dann noch gelesen, gehäkelt und Clash of Clans gespielt. Zum Abendessen gab es dann wieder Tomaten-Mozzarella-Baguett, diesmal sogar noch mit Hummus, was das game noch mal upgestepped hat. Dabei sind wir ziemlich gut zwischen den Schauern immer draußen gewesen. Danach gelüstete es mir dann nach Joghurt, also haben wir noch eine kleine Abendliche Reise zum Supermarkt gemacht und auf dem Rückweg den Regenschauer nicht so gut umgangen und mussten eventuell ein bisschen im nassen joggen.
Der achte Tag
Menton. Schon beim Ankommen gehen wir durch einige schmale, steile Gässchen mit Stufen, nur so 1-2 Meter breit. An manchen Stellen muss man sich ducken, um nicht mit dem Rucksack oder Kopf an das Haus über der Gasse zu stoßen. Am Montag wollten wir eigentlich ein bisschen entspannt am Strand sein und vielleicht ein bisschen die Stadt angucken. Nun ja, nach Schokocroissants, Baguette und Pfirsich mit Meerblick vor der Kirche haben wir appearently bis 17 Uhr die Stadt entdeckt. Die bereits genannten Gässchen ziehen sich durch quasi die ganze Altstadt, viel den Berg hoch, bis zum etwas heruntergekommen Friedhof ganz oben. Die zu sehen war jedenfalls eine Augenweide, jede Straße sieht da aus wie ein Pinterest Pin oder (für die alten Leser), wie eine Postkarte. Zwischendurch blitzt immer wieder das Meer zwischen den Häusern durch, einfach herrlich. Durch das viele Treppensteigen hungrig geworden wurde sich dann ein Tomaten-Mozzarella-Baguett zusammengekauft nach ausgiebigen Preisvergleichen der beiden Supermärkte. Das bestimmt 50cm Baguette hat uns jedenfalls beide hinreichend gesättigt. Danach musste es natürlich noch an den Strand gehen, es war dann zwar leider schon keine Sonne mehr auf dem Wasser, vom Erlebnis was es aber sehr ähnlich zu Camogli, nur mit weniger Metall in Steinen, was sehr angenehm war. Nicht so angenehm war das Essen von unseren Pitadingens, für die haben wir uns noch Avo-cado, Tomate, Rucola und Zucchini gekauft, die Zucchini haben wir dann sogar warm gemacht, trotzdem waren die Pitas so kacke, dass die direkt gebrochen sind und so war das Essen auf der Buhne im Dunkeln nicht so nice wie geplant aber trotzdem ein Erlebnis.
Der siebte Tag
Die erste von 6 Wochen ist um und was war es für eine, wao ;)(the meme). Am Sonntag wurde jedenfalls das Frühstücksbuffet mit Croissants, Toast, Cornflakes, Früchten, Kaffee, Saft, Joghurt und sonst auch Allem, was das Herz begehrt entdeckt und genutzt. Danach fuhr der Zug nach Camogli irgendwie nicht um 11:07 Uhr, also wurde bis 12:07 Uhr gewartet. In Camogli angekommen fällt direkt die Bilderbuchigkeit auf, kleine Strässchen umgeben von dreistöckigen, hübschen, bunten italienischen Häusern. Beim weiteren Erkunden entdecken wir noch den Strand, den Hafen und die Hafenmauer und die Kirche, die leider geschlossen ist. Nach ein paar Fotos und dem Einsaugen der Atmosphäre auf der Hafenmauer gehen wir in das empfohlene Café, was von außen nicht sonderlich einladend aussieht, die Preise aber schon. Also wird sich mit zwei Latte Macciatos für 2,40€ an den letzten Tisch draußen gesetzt, von dem aus man das Meer sehen kann, fast so gut wie unten am Hafen wo wir bald danach unser Supermarkt-Focaccia essen sollten. Das Schwimmen danach war so schön, wie man es sich vorstellt, so in der Bucht mit den Häusern auf der linken Seite, den Klippen und den Bergen auf der rechten, dem Meer im Rücken und dem Sonnigen Himmel über einem. Dabei habe ich leider die Metallbefestigungen oder so in den Steinen in der Bucht übersehen und beide Füße ein bisschen angeschnitten. Das hielt uns aber nicht davon ab zurück zum Hostel nach Genua zu fahren, da unseren Willkommensaperol zu genießen und ein bisschen Proviant zu stibitzen und nach Menton zu fahren, wo sich abends in dem ebenso beschaulichen, wie gut gelegenen Zimmer noch die Farfalle mit Tomatensoße gemacht und auf dem Boden verspeist wurden.
Der sechste Tag
Das Wetter wird besser, hurra. Dafür beschwert sich mein Zukunfts-ich über unser Nicht-mitbekommen des überaus vorzüglichen Frühstücks im Erdgeschoss. Samstag gab es für uns nämlich wieder Porridge mit Banane und Pfirsich, was schon nicht schlecht war, aber auch nicht Ambrosia. Dann ging es kurz weiter durch die Stadt, weil wir auf die Waschmaschine warten mussten. Direkt danach haben wir uns dann Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Gemüse gemacht, was dann schon Ambrosia war. Dann haben wir bis 16:00 Uhr auf Waschmaschine und Trockner gewartet und dann ein paar Höhenmeter gemacht beim besteigen der Aussichtsplattform und des Quasi-aber-irgendwie-auch-so-gar-nicht-botanischen-Gartens. Von beiden Orten hatte man einen vortrefflichen Ausblick über die Stadt und die nice Kirchen und hübschen Gebäude und die klotzigen, hässlichen neuen Hochhäuser und il Mare, Mamma Mia. Endlich, waren waren wir doch schon fast eine Woche Unterwegs. Im Garten gab es sogar einen künstlichen aber hübschen Wasserfall. Im Anschluss daran ging es zu dem vom Französisch-Tunesier approveden Pizzalokal Da Luigi, dessen Besitzer erst Zuhause angefangen hat Pizza zu backen und dann seine eigene Pizzeria aufgemacht hat. Die war jedenfalls ebenso exquisit wie die Bekanntschaft, die wir mit zwei Münchner Interrailerinnen gemacht haben, die da gerade vor uns angefangen haben Pizza zu essen. Carina war sehr erzählfreudig und hat sich stolze 70% Erzählzeit ergattert, ihre Freundin Oli und Paula und ich haben uns die restlichen 30% sehr gleichmäßig geteilt. Vor dem nur 40minütigen Heimweg wurde sich dann noch ein Joghurt-Mangoeis geteilt, was einfach köstlich war.
Der fünfte Tag
Heute gings weider von Bergamo nach Genua, bis 10 Uhr Check-out, supi. Ging aber voll klar und hat alles funktioniert. Das Hostel wurde gebucht und noch ein Couchsurfer hat abgesagt. Vom Bahnhof mussten wir dafür nur 4 Minuten gehen und das Hostel ist echt schön, mit verschiedenen Themen für die Etagen, einer fancy Küche mit gratis Nudeln, Reis und den Essentials (Ah, the essentials). Hatten ordentlich Hunger, also wurde Couscous eingekauft und ein bisschen Gemüse, das mussten wir uns aber gar nicht kochen, weil eine belgisch-marrokanische Lehrerin und ein französisch-tunesischer Typ auf Urlaub zu viel gekocht haben, sodass wir eine Willkommensnudelpfanne serviert bekommen haben. Mit denen haben wir uns dann auch noch ein wenig beim Essen unterhalten und Tipps zu Genua eingeholt, vorwiegend Essen, Restaurants und Orte außerhalb von Genua. Das waren jedenfalls voll die Lieben und haben sich auch erst gestern im Hostel kennengelernt. So sind wir nach der Stärkung auf durch die Stadt marschiert. Unsere Meinungen zu Genua gehen sehr auseinander, Paula würde eine 8 oder 9/10, ich nur eine 7 geben. Ich denke bei Genua jetzt immer erst an die dunklen Straßen, die 1,5 – 2 Meter breit waren, mit 10 stöckigen Häusern auf beiden Seiten und noch Gerüsten über den Straßen, die nach Pipi von ich weiß nicht wem oder was und Fisch und Fleisch und dreckiger Großstadt gerochen haben. Dass es gestern dann auch noch genieselt hat und der Himmel bedeckt war hat die Stimmung da nicht gerade verbessert. Ja, Paula denkt wohl eher an die hellen Straßen, die wirklich schönen Fassaden, Säulen, Gebäude und Brunnen und Malereien in allen möglichen Hauseingängen, an die leckeren Essensgerüche, wenn man durch die Straßen geht und an die süßen bunten Gässchen. Wir fanden den Tag gestern trotz der unterschiedlichen Meinungen über Genua beide schön, halt auf unterschiedliche Weise. Abends gab es dann endlich in einer gut mit Menschen gefüllten Küche Couscous mit Gemüse, eine Portion, die wohl eigentlich für 4 gedacht war lol.
Der vierte Tag
Es wurde um 9 aufgestanden, weil es in unserem Zimmer einfach soo warm war. Nach ein bisschen Porridge ging es dann direkt weiter nach Bergamo in die Innenstadt für 1,30€ p.P. (ich liebe Italien), heraus aus unserem Industrieviertel. Nach ein wenig Stadt Erkundung wurde sich mit einem veganen Croissant und einem Pistazienbrioch auf den Marmorvorsprung von einer schnieke kleinen Kirche gesetzt und das sehr gute italienische Trinkwasserbrunnenwasser getrunken. Dann ging es hoch nach Bergamo, Alter. Äh Bergamo Alta, hubs. Die 132 Höhenmeter haben sich schon bemerkbar gemacht, aber die Altstadt oben mit dem Marmortor war einfach richtig schön. Viele Häuser aus Naturstein, gelb oder orange Gestrichene und marmorne Kirchenfassaden oder Türme schmückten die Stadt, die so richtig typisch italienisch war. Da sind wir dann den ganzen Tag herumspaziert und haben die Stimmung (Vibe) und das gute Wetter genossen. Wir haben da irgendwie nichts mehr gegessen, auch wenn wir schon Hunger hatten, das war aber Alles wieder mal so teuer und das Focaccia, das wir dann eigentlich haben wollten, hat sie nur in so 750g Portionen verkauft. So sind wir nach einem Supermarktstopp mit 400g Tortellini und Zutaten für eine Gemüse-Tomaten-Sauce zu Hause angekommen und die bei einer Folge Stranger Things weggemacht. Da hat Paula wieder mal die Essensmenge unglaublich präzise eingeschätzt. Dann haben wir uns noch ziemlich müde nach Schlafmöglichkeiten in Bologna umgeschaut und basically nichts gefunden, was nicht super teuer war. Dann haben wir noch nach alternativen Städten gesucht und noch eine Absage von Couchsurfing kassiert und uns dann für das Ostello Bello Hostel in Genua entschieden.
Der dritte Tag
Mittwoch sind wir morgens noch in Zürich aufgewacht, Abends aber in Bergamo eingeschlafen. Wie kann das sein fragst du dich? Nun wir sind so aufgestanden, dass wir pünktlich um 11 Uhr aus dem Airbnb, was wunderbar war, auschecken konnten, nachdem wir noch unser allmorgendlichen Porridge verspeist haben. Paula hätte da fast ihre Ketten vergessen, Norbert hat die aber glücklicherweise noch gefunden und uns runter gebracht. Dann sind wir über Zürich weiter nach Como gefahren, wo wir eigentlich die Nacht verbringen wollten. Da ist leider alles scheißeteuer und so richtig überzeugt hat uns Como auch nicht, auch wenn der See mit den Alpen dahinter schon schön war. Da haben wir den Tag verbracht, so einen dicken Weißbrotfladen mit rotem Pesto in der golden hour am Seeufer verputzt und überlegt, wo wir übernachten wollen. Paula hat zum Glück in Bergamo ein Airbnb gefunden, das ganz erschwinglich war. Dahin haben wir uns dann auf den Weg gemacht und sind um 11 oder so angekommen nach einem sehr, well, interessanten Weg. Das gute Stück war einfach über so einem Riesensupermarkt und sehr neu gemacht und insgesamt ein bisschen sketchy, aber zweckdienlich.
Der zweite Tag
Heute sind wir das erste Mal außerhalb von Zuhause aufgewacht, was supi war. Zum Frühstück gab es Porridge und danch ging es in die Stadt, die wir gestern Abend schon entdeckt haben, nachdem wir uns mit meiner Tante, meinem Onkel und meinem Cousin zweiten Gerades zum Schwimmen am See getroffen haben. Bei Tag sah Zürich schon ganz anders aus, das superklare Fluss- und Seewasser ist dann noch mehr aufgefallen. Wir waren dann noch in einem super süßen Café, wo für nur 16 Franken zwei Eiskaffees und Croissants verdrückt wurden. Abends waren wir wieder am See und schwimmen, das Nudelkochen mit Gaskocher hat leider nicht geklappt, weil das Gas kurz vorm Kochen leer war und wir die Gaspatrone nicht dabei hatten. Zuhause gab es dafür 3 Engländer und 3 Pol*innen, mit denen wir uns beim Essen und essen machen nice unterhalten haben. Ja, wo wir in Como bleiben steht noch nicht fest, das wird spontan geschaut lol. Morgen ist jedenfalls um 11 Checkout und dementsprechend frühes aufstehen angesagt also gehts jetzt in die Heia.
Der erste Tag
Sodele, wir sitzen inzwischen nach einem Metronom und einem Schienenersatzverkehrbus im ICE mit den Bonsen nach Zürich, wo wir inzwischen sogar eine schnieke Unterkunft am Zürichsee haben. Voraussichtlich treffen wir uns auch noch mit meiner Tante zweiten Grades da und vielleicht sogar mit meinen Cousin zweiten Grades. Wir sind immer noch sehr gespannt auf die ganze Reise, bis jetzt habe ich auch nur meine Jacke vergessen, ansonsten ist wahrscheinlich alles mit. Die Unterkunft ist toppi.